Thema: (?) (428) (434) Alliierte Besetzung SBZ Dauerserie Köpfe I und Köpfe II
Ben 11 Am: 23.11.2018 12:12:31 Gelesen: 174947# 298@  
@ Markus Pichl [#297]
@ Carsten Burkhardt [#296]

Hallo Zusammen,

Eine schlüssige und nachvollziehbare Argumentation, für eine separate Katalogisierung, ergibt sich hier über den Farbeindruck [...]. Dazu braucht man keine Graphiken von Kurven oder Wolken, [...]. Der rote Farbeindruck ergibt sich bei meiner Marke durch eine ausgesprochen hohe Sättigung der Druckfarbe, dem Pigmentaufbau und einer niedrigen Helligkeit. Hierdurch erweckt sich uns in der Wahrnehmung ein niedriger Schwarzanteil und sie wirkt daher roter, als die anderen MiNr. 214.

Der Farbeindruck ist m.M. nach das wichtigste Kriterium der Unterscheidung. Ob man "Kurven" oder "Wolken" verwendet, um dorthin zu gelangen, ist dabei freigestellt. Allerdings sind sprechende Formulierungen wie " hohe Sättigung, niedrige Helligkeit" oder " wirkt daher roter, als die anderen" eher ungeeignet, da sie keine eindeutige Vergleichbarkeit und Trennung erlauben. Berücksichtigt werden sollte ebenfalls das Papier und das Verhalten unter anderem Licht (z.B. UV).

Carsten listet in seinem Buch 8 verschiedene Typen dieser Marke nach den Kurven auf. Vor 3 Jahren hatte ich mal eine Analyse zur Aufteilung nach Lab-Farbwerten hierfür gemacht. Verwendet wurden Messwerte von ~3400 Marken. In der Gruppierung komme ich immerhin auf 6 Typen (schon nahe an dem, was Markus hier auch zeigt). Alle unterscheiden sich deutlich nach dem jeweils ansteigenden a- und b-Anteil. Das Bild zeige ich mal.



Die Unterscheidung nach (positiven) a-Anteil, also "rot", und (positiven) b-Anteil, also "gelb" zeigt schon, dass der Farbwinkel H oder auch Bunttonwinkel h allein nicht ausreicht. Der Winkel berechnet sich aus "a" und "b". Genau wie sich die Buntheit C oder Sättigung S als Entfernung zum Zentrum aus den beiden Werten berechnet. Die blau eingekreisten Gruppen liegen eng beieinander und unterscheiden sich zusätzlich in der Helligkeit V oder L. Zur Vergleichbarkeit benötigt man also alle 3 Farbwerte aus LCh bzw. HSV. Wobei die Eignung der Farbräume beachten werden muss.

Das man diese Gruppen exakt, also unabhängig von sprechenden Formulierungen, trennen kann, habe ich ebenfalls anhand eine Ebene im Raum gezeigt. Auch hier mal das Bild als Beispiel.



Man kann also sehr wohl wahrnehmungsorientiert und genau arbeiten und somit subjektiv fließende Grenzen einzelner Personen vermeiden. "Kurven" oder "Wolken" sind hier ein Hilfsmittel zur Unterscheidbarkeit, mehr nicht.

Viele Grüße
Ben.
 
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