Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 24.09.2009 08:20:23 Gelesen: 1304899# 291@  
Pro Juventute Zürich kämpft ums Überleben

Tages-Anzeiger (18.09.09) - Einfachere Strukturen und neue eigene Projekte sollen die Stiftung Pro Juventute vor dem Aus bewahren. Ob nächstes Jahr wieder Sonderbriefmarken verkauft werden, wird geprüft.

In Zürich wurde am Freitag der Verein Pro Juventute Kanton Zürich gegründet. Die bisherigen 12 Bezirke werden aufgelöst und ebenfalls zu Vereinen umgewandelt. Vorgesehen ist, dass die lokalen Vereine mit Pro Juventute einen Lizenzvertrag abschliessen, um Kinder- und Jugendprojekte dann unter diesem Namen anbieten zu können.

Diese Struktur sei viel weniger kompliziert als die bisherige, begründete Rolf Steiner, designierter Präsident von Pro Juventute Kanton Zürich, am Freitag vor den Medien. Den freiwilligen Mitarbeitern bringe sie zudem mehr Mitspracherecht. Zentral koordiniert werden die Aktivitäten künftig von einer Geschäftsstelle in Zürich.

Briefmarkenverkauf überprüfen

Die bekanntesten Pro-Juventute-Projekte, das Kinderberatungstelefon 147 und die Ratgeberbroschüren «Elternbriefe», bleiben auch weiterhin bei der schweizerischen Stiftung angegliedert. Der nun gegründete Zürcher Verein will sich hauptsächlich um Projekte vor Ort kümmern, beispielsweise Spielplatz-Animationen oder Ferienpass-Angebote.

Wichtig sei, dass man die Marke «Pro Juventute» in Zukunft besser verkaufe, sagte Steiner weiter. Denkbar sei beispielsweise ein Label für Spielplätze und Feuerstellen. Statt Projekte anderer Anbieter zu unterstützen, will der Zürcher Verein zudem vermehrt eigene Angebote auf die Beine stellen.

Der Briefmarkenverkauf vor Weihnachten wird auch in diesem Jahr durchgeführt. Es gelte aber zu überprüfen, ob dies immer noch ein geeigneter Weg sei, um Geld zu sammeln.

Überleben nur noch drei Jahre gesichert

Im April 2009 hatte die Kinder- und Jugendstiftung Pro Juventute Schweiz ein Defizit von rund 56 Millionen Franken vermeldet. Als erste Massnahmen wurden am Hauptsitz in Zürich zwei Geschäftsbereiche zusammengelegt und 20 Vollzeitstellen gestrichen.

Ohne einschneidende Sanierungsmassnahmen wäre das Überleben der Stiftung laut eigenen Angaben nur noch drei Jahre gesichert – genau bis zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2012.



(Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Pro-Juventute-Zuerich-kaempft-ums-berleben/story/13605815)
 
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