Thema: Bund Automatenmarken Pilotversuch Mi-Nr. 10: Chaos bei der Versandstelle Weiden
Stefan Am: 13.01.2019 09:34:24 Gelesen: 245964# 82@  
@ Ron Alexander [#81]

Alles wird vernetzter, dies birgt aber natürlich andere Risiken, was wenn der Code nicht erkannt wird? Könnte es sich dabei nicht auch um eine Prüfziffernfolge handeln, die noch dahinter steckt, um genau diesem Umstand vorzugreifen?

Zum Thema Matrixcode im Briefzentrum nicht maschinell auslesbar - gute Frage, nächste Frage. ;-)

Analog bisheriger Postprodukte seit der Privatisierung (Bsp. aktuelle selbstklebende Einschreibeaufkleber aus der Filiale oder EAN-Nummern auf den Bogenrändern der Zehnerbögen bzw. Leerfelder einiger Rollenmarken) ist davon auszugehen, dass es sich bei der letzten Ziffer des zweizeiligen Buchstaben-/Zahlensalates auf der Automatenmarke ebenfalls um eine Prüfziffer handelt. Ein Abbildungsbeispiel aus Beitrag [#11] dieses Themas (bzw. weitere abgetippte Prüfziffernbeispiele in Beitrag [#15]):



Buchstaben-/Zahlensalat (hexadezimal) der vorstehend gezeigten Automatenmarke:

A0 021D 752C = Gerätenummer vom Automatenmarkenbedrucker
00 0000 8180 -> "818" = fortlaufende Nummerierung (hexadezimal) und die letzte Ziffer/Buchstabe, hier "0" = mutmaßlich Prüfziffer (da sonst nichts anderes Sinnvolles als Möglichkeit übrig bleibt)

Im Zweifelsfall sollte es die Software der Deutschen Post hergeben, dass man manuell einen Abgleich machen kann und die notwendigen Daten von der betroffenen Automatenmarke abliest und händisch am PC eingibt. Ansonsten bliebe lediglich als Alternative, die betroffene Sendung ohne Nachportovermerk weiterlaufen zu lassen (die Schuld für die Nichtauslesbarkeit des Matrixcodes liegt schließlich nicht grundsätzlich beim Absender der Sendung). ;-)

Interessant dürfte das Thema "Fälschungen zum Schaden der Post" werden, sofern jemand auf den Gedanken käme, einen Matrixcode samt Buchstaben-/Zahlensalat (inkl. Prüfziffer) zu kopieren und 1:1 auf weitere Marken (= Fälschungen) zu dublizieren. Diese Exemplare müssten im Briefzentrum sofort erkannt werden. Die Matrixcode-Technologie wird seit April 2004 (abhängig von der Abdruckqualität) erfolgreich im Bereich der in Deutschland zugelassenen Absenderfreistempel eingesetzt. dort nennt sich das Produkt "Frankit" bzw. seit Anfang vergangenen Jahres als Kürzel "FR" unterwegs (als Maßnahme zur optischen Angleichung der Gestaltung verschiedener Postprodukte: "FI"; "FR"; "IM"; "PM"; ...).

Gefälschte Absenderfreistempel zum Schaden der Post kommen vor (jüngster mir vorliegender Fall von Januar 2018), allerdings sind mir bzw. weiteren gut informierten Sammlerkollegen bisher keine gefälschten Frankits bekannt, lediglich Fälschungen der AFS-Modelle aus den Produktionen der Hersteller vor dem Jahr 2004 (ohne Matrixcode). Deutsche Freistempel mit Matrixcode machen mittlerweile in einem Freistempelposteingang (gefühlt) einen Anteil zwischen 98-99 % aus und scheinen sich in der Praxis bewährt zu haben.

Gruß
Pete
 
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