Thema: Ansichtskarten: Europäischer Adel (bis 1920)
iholymoses Am: 04.02.2019 22:09:01 Gelesen: 19405# 35@  
Hier eine deutsche Adelige auf einer Feldpostkarte:



Prinzessin August Wilhelm von Preussen
= Alexandra Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg

Prinzessin Alexandra Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, vollständiger Name Alexandra Viktoria Auguste Leopoldine Charlotte Amalie Wilhelmine von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, (* 21. April 1887 auf Gut Grünholz in Thumby bei Kappeln; † 15. April 1957 in Lyon, Frankreich).

Prinzessin Alexandra Viktoria war das zweite von sechs Kindern und zweitälteste Tochter von Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und seiner Frau Prinzessin Caroline Mathilde von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1860–1932), Tochter von Herzog Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein und Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg. Durch ihre Mutter war sie eine Nichte der letzten Deutschen Kaiserin Auguste Viktoria.[1]

Sie wurde am 21. April 1887 auf Gut Grünholz in Thumby geboren und verbrachte dort einen Großteil ihrer Kindheit und Jugend. Gemeinsam mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Viktoria Adelheid wurde sie von Hauslehrern und Gouvernanten ausgebildet. Sie erhielt Unterricht in Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch), Mathematik, Geschichte und Politik sowie zusätzlichen Musik- und Tanzunterricht.

Am 22. Oktober 1908 heiratete sie im Berliner Stadtschloss ihren Cousin Prinz August Wilhelm von Preußen, den vierten Sohn von Kaiser Wilhelm II.[2] Die Ehe wurde maßgeblich vom Kaiserpaar arrangiert, galt aber als relativ glücklich. Alexandra Viktoria galt als Liebling ihrer Schwiegermutter und Tante Kaiserin Auguste Viktoria. Prinzessin Catherine Radziwill, die einige Jahre am Kaiserhof verbrachte, erinnerte sich an sich, dass Alexandra Viktoria immer dazu bereit gewesen sei, auf ihre Schwiegermutter zu hören. Sie ist ein nettes Mädchen – fair, dick und die perfekte „Deutsche Hausfrau“. Ein anderer Zeitgenosse schrieb, dass die Ehe ein Liebes-Match gewesen sei und dass Alexandra Viktoria ein charmantes, hübsches, heiteres Mädchen sei.

Eigentlich sollten August Wilhelm und seine Frau Schloss Schönhausen (damals noch) bei Berlin beziehen, änderten ihre Pläne aber, als sich August Wilhelms Vater dazu entschloss, seinem Sohn die im Park Sanssouci gelegene Villa Liegnitz zu überlassen.[3] Die beiden waren kreativ und musisch sehr interessiert. Das Potsdamer Haus des Paares entwickelte sich zu einem Treffpunkt von Künstlern und Gelehrten.[3] Am 26. Dezember 1912 brachte Alexandra Viktoria ihr einziges Kind zur Welt, Prinz Alexander Ferdinand von Preußen.[1]

Während des Ersten Weltkrieges wurde ihr Ehemann Landrat des Kreises Ruppin[3] mit Amts- und Wohnsitz im Schloss Rheinsberg. Sein persönlicher Adjutant Hans Georg von Mackensen, mit dem er bereits seit seiner Jugend eng befreundet war, spielte eine große Rolle in seinem Leben. Diese „ausgeprägten homosexuellen Neigungen“ trugen zum Scheitern der Ehe bei. Zu einer formalen Scheidung kam es jedoch wegen des Widerspruchs des Vaters, Kaiser Wilhelm II., zunächst nicht. Am 16. März 1920 ließen sich die Eheleute scheiden. August Wilhelm erhielt das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn.

Am 7. Januar 1922 heiratete sie in Grünholz ihren zweiten Ehemann, den Korvettenkapitän Arnold Rümann.[3] Die Ehe dauerte elf Jahre und wurde 1933 geschieden.[2] Im Jahr 1926 lebte Alexandra Viktoria eine Zeitlang in New York City, wo sie als Malerin arbeitete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Alexandra Viktoria in einem Wohnwagen bei Wiesbaden, wo sie als Porträt- und Landschaftsmalerin arbeitete. Sie starb am 15. April 1957 in einem Hotel in Lyon im Alter von 69 Jahren.[2]

Quelle Wikipedia
 
Quelle: www.philaseiten.de
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