Thema: Das Vineta Provisorium - echt oder falsch ?
umdhlebe Am: 05.02.2019 17:39:35 Gelesen: 12532# 18@  
@ DL8AAM [#16]

Dieses Kujau-Argument kann ich bei BPP-Prüfern nicht gelten lassen. In ihrer Ordnung heißt es: "Ihre Tätigkeit dient der Feststellung der Echtheit und Erhaltung von Briefmarken, Abstempelungen oder anderen philatelistischen Belegen sowie der Erkennung von Fälschungen und Manipulationen an solchen Prüfgegenständen."

Wenn eine von einem Marine-Oberzahlmeister eigenmächtig hergestellte und von keiner offiziellen Postausgabestelle je legitimierte und deshalb verfälschte Marke als "echt" bezeichnet - und nicht als "Manipulation" oder dergleichen gegenüber offiziellen Postwertzeichen herabgestuft - wird, dann beteiligen sich die Akteure an Schindluder.

Auf der einen Seite rühmt sich der BPP, weltweit herausragende ethische Codes, philatelistische Fachkenntnisse und Verfahren anzuwenden, und fordert Sammler dazu auf, keinesfalls teure Marken ohne ihre Begutachtung zu kaufen und immer hübsch alles prüfen zu lassen - und auf der anderen Seite werden Machenschaften, die definitiv keine philatelistisch als echt einzustufende Postwertzeichen betreffen, für 50.000 EUR ausgerufen, weil man vom Zuschlagspreis 20% Aufschlag kassieren kann.

Das Jakubek-Gutachten verstößt meiner Ansicht nach gegen die BPP-Ordnung, und das Auktionshaus Schlegel macht sich durch das Angebot, in dem kein Hinweis auf die Fragwürdigkeit des Produkts enthalten ist, mitschuldig.

Die Marke ist berühmt, sie ist selten und sie mag wertvoll sein - phliatelistisch "echt" ist sie deswegen nicht.

umdhlebe
 
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