Thema: Das Vineta Provisorium - echt oder falsch ?
drmoeller_neuss Am: 06.02.2019 16:13:07 Gelesen: 12057# 33@  
@ LK [#31]

Mich stört allerdings das ausgerechnet dieses Stück mit einem 17 Jahre alten Attest angeboten wird, obwohl alle anderen Raritäten mit Attesten aus 2018/19 angeboten werden, und ein kompetenter Prüfer im BPP vorhanden ist.

Genau da sehe ich den Knackpunkt. Ich befürchte, dass Christian Mozek die Echtheit der Marke und des Stempels bestätigen wird, aber sich bei dem - doch recht verwaschenen - Aufdruck nicht festlegen wird. Die Tatsache, dass die Marke bereits seit 1907 bekannt ist, schliesst eine Manipulation nicht aus. Leider war die Marke schon damals in losem Zustand.

Der Aufdruckstempel selbst ist nicht besonders fälschungssicher (m.W. wurde er aus einem Besenstiel hergestellt) und bei dem Stempelkissen handelte es sich um ein übliches Bürostempelkissen aus der damaligen Zeit.

Jakubek war zu diesem Zeitpunkt der zuständige Prüfer im BPP.
Zweifel sind somit erst einmal an seinem damaligen Prüfergebnis nicht zu erheben, ansonsten müsste ich auch Zweifel an meinen von ihm geprüften USA Raritäten haben.


Das ist doch ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Das ist eine Frage, wieviel Vergleichsmaterial ein Prüfer zur Verfügung hat, und wieviel Erfahrung er insgesamt hat. Da werden tausende von USA-Marken durch die Hände von Herrn Jakubek gegangen sein, bis ein Vineta-Provisorium zur Prüfung eingereicht wurde.

Natürlich gibt es schlimmeres im Auktionswesen, und das Los richtet sich nicht an die unbedarfte Oma, die für ihren Enkel ein paar schöne Marken ersteigern will. Aber Schlegel teilt das gleiche Schicksal wie katholische Priester: Als BPP-Prüfer-Papst sind die moralischen Ansprüche an ihn viel höher als an ein "Wald-und-Wiesen"-Auktionshaus.
 
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