Thema: Philatelistische Literatur: Zu teuer, zu billig ?
Heinz 7 Am: 07.02.2019 20:50:50 Gelesen: 18245# 19@  
@ Olilux [#14]

Frankreich und Belgien waren im XIX. Jahrhundert extrem wichtig für die Entwicklung des Briefmarkensammelns. Carlrichard Brühl schreibt dazu was folgt:

"Grossbritannien hatte die ersten philatelistischen Zeitschriften herausgebracht, (...), doch die führenden Blätter der 60er Jahre wurden dennoch in Brüssel und Paris veröffentlicht. Nach Alter und Bedeutung steht hier das von J.-B. Moens verlegte "Le Timbre-Poste" an erster Stelle, das ohne jeden Zweifel die führende philatelistische Zeitschrift des 19. Jahrhunderts gewesen ist. Die erste Nummer erschien am 15. Februar 1863 (...)". siehe Brühl, Band 2, Seite 772.

Etwas weiter hinden finden wir folgende Information:

Da das "Timbre-Poste" in französischer Sprache gedruckt wurde, bestand zunächst kein Bedarf nach einem weiteren französischen Blatt. So kam es, dass die erste philatelistische Zeitschrift Frankreichs relativ spät - im Sommer 1864 - Premiere hatte: am 15. Juli 1864 veröffentlichte der gerade erst 20jährige Arthur Maury die erste Nummer von "Le Collectionneur de Timbres-Poste" (...) => siehe Brühl, Seite 777.

und weiter...

"Die zweite französische Zeitschrift war nur wenig jünger als der "Collectionneur": am 15. November 1864 erschien die erste Nummer von "Le Timbrophile. Journal de la collection timbro-postale (et fiscale)" von Pierre Mahé. Es gelang Mahé in wesentlich grösserem Umfang als Maury, die bedeutendsten Philatelisten jener Jahre - an der Spitze Dr. A. Legrand - als ständige Mitarbeiter zu gewinnen, die den "Timbrophile" zum führenden Blatt der 60er Jahre machten. Fast alle grossen philatelistischen Probleme der Frühzeit wurden hier wenn nicht sogar zuerst, so doch zumindest am ausführlichsten und gründlichsten besprochen. (...). Leider erlebte dieses vorzügliche Blatt nur sieben Jahrgänge zu je zwölf Nummern, die durchpaginiert waren und insgesamt 606 Seiten umfassten. Im Dezember 1871 kam es für die beste Zeitschrift der Pionierjahre der Philatelie zu einem viel zu frühen Ende." => siehe Brühl, Seite 777+781.

Ich staunte nicht schlecht, als kürzlich folgendes Buch angeboten wurde.



Wir haben also nichts anderes als "die beste Zeitschrift der Pionierjahre der Philatelie" vor uns, und gemäss Losbeschreibung gleich die ersten vier Jahrgänge, in einen Band gebunden. Das Bild deutet auf gute Erhaltung hin.

So alte philatelistische Literatur findet man nur selten.

Nun die Gretchenfrage: Wieviel darf solch ein Juwel kosten?

500 Euro? - Doppelt so viel? - Zahlt ein Liebhaber vielleicht noch mehr? Wieviel muss man bieten, um überhaupt Chancen zu haben?

Der Ausruf liegt bei... ? Wagen wir den Blick in die Preisspalte...

Nun staunte ich nochmals nicht schlecht. Euro 50 steht da.

Viel Vergnügen.

Heinz
 
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