Thema: Rohrpostbelege
Schmuggler Am: 05.10.2009 16:24:25 Gelesen: 1398581# 464@  
Immer wieder werde ich im Hintergrund gefragt, was denn dies oder das für einen "Wert" habe.

Viele Fragen beantworte ich nicht, da die Wahrscheinlichkeit "falsch" zu liegen sehr hoch ist. Einige Beispiele aus den letzten Auktionen.



Ein Brief am 9.9.1914 aus den Niederlanden, frankiert für die Eilbestellung in Hamburg - dort per Rohrpost beschleunigt befördert. Nach meinem Empfinden korrekt mit 60 EUR ausgerufen - für 260 EUR plus Aufgeld verkauft. Oder:



Eine Ganzsachenkarte der Rohrpost mit 5 Pfennig Ergänzungsporto für die Weiterleitung nach Eberswalde. Beim Ausruf von 80 EUR war ich bei der optischen Erhaltung schon SEHR zurückhalten. 130 EUR plus Aufgeld hats gebracht.

Ganz das Gegenteil ergab sich bei einem mit der MiNr. 49 frankiertem Formular - die Marke hatte die kompetent und aktuell attestierte die wirklich nicht häufige Unterfarbe "aa". Der Ausruf sollte 500 EUR sein - "wir" Fachleute aus der ArGe Krone/Adler waren SEHR zurückhaltend im Vorfeld: Rohrpostsammler geben kein Geld für "Farben" aus, Farbensammler interessiert nicht die Versendungsart. Dachten wir.

Das Ergebnis war knapp 1.200 EUR plus Aufgeld - und wir haben gestaunt.



Andererseits wurden bei der gleichen Auktion Rohrpostbelege mit wesentlichen Unterangeboten verkauft, welche in keiner Form der Marktsituation entspricht.



Ein Ganzsachenumschlag mit 10 Pfennig Ergänzungsporto für die Weiterleitung der Sendung nach Schöneberg und dabei die sehr schöne MiF verschiedener Markenausgaben.

Schöneberg wurde 1894 an das bestehende Rohrpostnetz angeschlossen. Der Verkauf erfolgte für 110 EUR plus Aufgeld.

Schade - und Sie akzeptieren bitte meine Entscheidung.
 
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