Thema: Briefmarken Messe Essen 09.-11.05.2019 - Philaseiten war dabei
Brigitte Am: 15.04.2019 07:01:00 Gelesen: 13428# 10@  
29. Internationale Briefmarken-Messe Essen 9.-11. Mai 2019

Die Welt der Fiskalphilatelie

Fiskalmarken sind Steuer- und Gebührenmarken, die von Staaten, Ländern, Kommunen oder Gemeinden überall auf der Welt herausgegeben wurden und werden. Obwohl sie nicht postalischen Zwecken dienen, sind sie dennoch ein Bereich der Philatelie, der von vielen Sammlern rund um den Globus gepflegt wird.

Die ArGe Fiskalphilatelie richtet anlässlich der Briefmarken-Messe in Essen den ersten Salon unter dem Motto „Die Welt der Fiskalphilatelie“ aus. Innerhalb von 300 Ausstellungsrahmen wird allen Besuchern die „Crème de la Crème“ von fiskalphilatelistischen Sammlungen dargestellt. Hierzu konnte die ArGe über 50 Sammler aus über 20 Nationen gewinnen. Interessierte Sammler dürfen sich auf noch nie gezeigte, teilweise museale Stücke freuen. Einer der drei Sonderstempel der Deutschen Post thematisiert den Fiskal-Salon und bildet eine Gebührenmarke der Stadt Essen ab, die das Stadtwappen zeigt. Diese Wertzeichen sind über Jahrzehnte bei der Stadtverwaltung für die Bezahlung zahlreicher Dienste, wie das Ausstellen von Geburts- und Todesanzeigen, Auskünften aller Art, Führerscheinen und zahllosen weiteren Dokumenten verklebt und mit Behördensiegel abgestempelt worden.

Munizipalausgaben geben mit den Dokumenten, auf denen sie verwendet worden sind, eine echte Bereicherung für jede heimatgeschichtliche Studie und öffnen den Blick auf die vielen Vorgänge, die zum Leben dazugehören.

Neben Infostand, Infomaterial und Festschrift bietet die ArGe Gratisführungen durch die Ausstellung an. Als zusätzliches Highlight werden den Besuchern große Raritäten in der „Schatzkammer der Fiskalphilatelie“ gezeigt, deren drei Schwerpunkte sich über die Ausstellung verteilen:

Sir William Congreve und sein Druckverfahren

Genau vor 200 Jahren wurde von W. Congreve ein Patent angemeldet, um eine zweiteilige Druckplatte zu erzeugen, mit der zwei und später auch mehrfarbige Drucke gleichzeitig erzeugt werden konnten. Postalisch sind dazu nur die Entwürfe zur Herstellung der ersten Briefmarke „Penny Black“ bekannt geworden. In der Fiskalphilatelie kennt man weitere Anwendungen, u. a. in Großbritannien, Schweden und Indien, bei dem dieses sehr beeindruckende Verfahren innerhalb 100 Jahren Anwendung fand. Viele seiner fiskalischen Druckerzeugnisse (Papiersteuer, Medizin-Abgabe, Urkundenstempel, Geldscheine) und andere im Kontext zu den anderen Erfindungen („Rolling Ball“-Uhr, militärische Raketenwaffe) dieses Genies werden gezeigt.

Naturselbstdruck der K. K. Österreichischen Staatsdruckerei

Der Leiter der kaiserlich königlichen Hof- und Staatsdruckerei, Ritter Alois Auer von Welsbach, führte bahnbrechende Technologien ein, um unter anderem Herbarien (also gepresste Pflanzen) der Öffentlichkeit mittels Naturselbstdruck zugänglich zu machen. Dieses aus heutiger Sicht extrem aufwendige Verfahren galt auch als Vorläufer der Photographie. A. Auer hatte als einen der größten Erfolge die Unterdrucke der österreichischen Stempelmarken ab 1854 geschaffen. Anhand seiner Originalschriften und musealen Musterdrucke wird diese Technik und deren Anwendung bei den Stempelmarken den Besuchern zugänglich gemacht.

Highlights der Fiskalphilatelie

In weiteren Vitrinen und Ausstellungsrahmen kommen erstmals folgende Highlights ans Tageslicht:

• Von den Anfängen der Fiskalphilatelie – Stempelpapier des 17. Jahrhunderts
• Dokumente von Kaiser- und Fürstenhand unterschrieben
• Dokumente, die Geschichte „schrieben“
• Schätze, die zu Hause schlummern

Die ArGe freut sich über Ihren Besuch. Weitere Infos finden Sie im Internet unter http://www.fiskalphilatelie.de.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/12691
https://www.philaseiten.de/beitrag/201433