Thema: Postkrieg DDR/Bundesrepublik: Belege ab den 1960er Jahren
jmh67 Am: 29.04.2019 10:01:58 Gelesen: 21682# 36@  
Ich habe noch mal über dieses Stück nachgedacht.

Auf jeden Fall muss der Brief erst einmal von Augsburg nach Hannover gegangen sein. Die Adresse und die Korrektur sind von verschiedener Hand geschrieben, was eine Änderung von Absenderseite wenig wahrscheinlich macht, vermutlich geschah sie im Haushalt von Professor Tischendorf (der in den 1960ern und vielleicht schon eher Chefarzt am Städtischen Krankenhaus, heute Klinikum Nordstadt, war).

An den Absender zurückgegangen ist der Brief wohl nicht, da ein entsprechender Vermerk fehlt. Da habe ich mich in [#29] geirrt.

Wo und wann wurden die Briefmarken überhaupt gestempelt? Das lässt sich wegen der Schwärzung sicher schwierig feststellen. Der schwarze Augsburger Stempel sieht mit dem Wischer links und der ziemlich genau waagerechten Lage jedenfalls wie ein Maschinenstempel aus.

Musste die Sendung nachfrankiert werden? Soweit mir bekannt ist (das war ja alles vor meiner Zeit), sind missliebige Marken normalerweise erst auf DDR-Seite unkenntlich gemacht worden. Für die Bundespost war ja alles bezahlt und damit in Ordnung, und bei einer schnöden Nachsendung war eine Neufrankierung wohl nicht notwendig, in die DDR galt Inlandstarif, aber ohne Notopfer. Das mag freilich nicht jeder gewusst haben.

Klebt vielleicht eine Notopfermarke unter der Sondermarke? Oder wurde die Notopfermarke mit dem Freistempel entwertet und die Sondermarke später dazugeklebt? Oder hat jemand den Brief mit den Briefmarken aus Versehen erst durch die Freistempelmaschine geschickt und dann durch die "richtige" Stempelmaschine?

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-jmh
 
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