Thema: Ganzsachen des III Reichs und ihre Propaganda mit Hilfe der Post
Sammelfreak Am: 13.10.2009 12:05:13 Gelesen: 152198# 10@  
@ Sammelfreak [#6]

Auch zu meinen 6 Beitrag möchte ich noch einiges an Bildmaterial zeigen.

Als erstes eine Postkarte zum Reichsparteitag 1936 / Danke an Hr. Pfaffinger vom Pfaffinger Auktionen der mir das Bild (Bild1) schickte.



Postkarte zum Reichsparteitag 1934



Postkarte Reichsparteitag 1938



Ganzsache DR P 282 6 Pf Reichparteitag 1939 Reichsparteitag des Friedens .

2. – 11. September 1939: Der Name Reichsparteitag des Friedens sollte der Bevölkerung und dem Ausland den Friedenswillen Deutschlands dokumentieren. Er sollte am 2. September starten, wurde aber ohne Angabe von Gründen schon Ende August abgesagt.

Grund Dürfte jeden klar sein - der Beginn des 2 Weltkrieges.



DR P 264-01 6 Pf Reichsparteitag, Bild Appell



DR P 264-01 6 Pf Reichsparteitag, Bild Appell mit Sonderstempel



DR P 264-05 6 Pf Reichsparteitag, Bild Kraftfahrer



DR P 264-07 6 Pf Reichsparteitag, Bild Junghornist



DR P 264-08 6 Pf Reichsparteitag, Bild Flugzeug über Nürnberg



Ganzsache DR P264-02 mit Zusatzfrankatur Mi. 512, 662, 665 gelaufen als Luftpost nach Hamburg



Als nächtes möchte ich Euch die Ganzsache P 277 zeigen mit Zusatzfrankatur nach Argentinien gelaufen.

Schönes Beispiel das Propaganda auch ins Ausland gelaufen ist.

Auch nach dem 2 Weltkrieg war Argentinien ein bevorzugtes Auswanderungsland für Kriegsverbrecher etc.



Die Flucht der Kriegsverbrecher und anderer Parteigrößen

Walter Schellenberg, Brigadeführer der SS, dürfte sich ins Fäustchen gelacht haben. Der ehemalige Chef der deutschen Geheimdienste konnte stolz sein auf die letzte Operation seines Sicherheitsdienstes (SD), lange nachdem das Deutsche Reich am 8. Mai 1945 kapituliert hatte. Seine Offiziere und Agenten beteiligten sich an einem Fluchthilfeunternehmen, das in der Verbrechensgeschichte einzigartig ist. Ihm verdanken einige hundert Massenmörder Freiheit und Leben.

Darunter Adolf Eichmann, Organisator der Judenvernichtung; Josef Mengele, der in Auschwitz 400.000 Menschen in den Gastod schickte und als Chefarzt des KZ ungeheuerliche Experimente mit Häftlingen durchführte; Erich Priebke, der an Geiselerschießungen in Rom beteiligt war; Gerhard Bohne, einer der Hauptverantwortlichen des Euthanasieprogramms; Walter Kutschmann, der Tausende polnischer Juden ermorden ließ, im argentinischen Exil einen "Verein der Tierfreunde" gründete und kleine Gaskammern an Gemeinden verschenkte für die Tötung herrenloser Hunde. Sie und viele andere Massenmörder fanden eine neue Heimat im schönen Argentinien.

Einer der Hauptorganisatoren der Nazirettungsaktion war der SS-Hauptsturmführer Carlos Fuldner, ein Vertrauter des argentinischen Präsidenten und Nazisympathisanten Juan Domingo Perón. Dieser hatte als Botschafter in Berlin bis 1939 seine Begeisterung für die Hitler-Bewegung entdeckt, die in seinen Augen nur einen Fehler hatte: Sie war gottlos. Perón verstand sich als Sohn der römischen Kirche. Doch wichtiger war ihm das Verbindende: Antikommunismus und Judenhass. Das sahen andere argentinische Diplomaten genauso, einige verpflichteten sich sogar als Agenten für Schellenbergs SD.

Das Fluchthilfeunternehmen, das bald "Rattenlinie" genannt wurde, hätte aber nicht geklappt ohne die Hilfe des Vatikans. Der bot sichere Unterkünfte, Geld und Beziehungen. Das setzte gleich mit Kriegsende ein, als es darum ging, die Ustaschen vor Titos Tribunalen zu retten, jene kroatischen Nationalisten, die als Naziverbündete bis zu 800.000 Serben, Muslime, Juden und Zigeuner umgebracht hatten. Der Leiter des Todeslagers Jasenovac, Dinko Sakic, floh nach Rom, ließ sich von Priestern verstecken, bis er im Dezember 1947 in Genua den Dampfer "Tucumán" besteigen konnte, der ihn nach Argentinien brachte. Das Ticket zahlten die Franziskaner.

Der argentinische Journalist und Historiker Uki Goñi widerlegt in seinem atemberaubenden Buch über die Rattenlinie die gängige These, dass niedere Chargen des Vatikans im Alleingang Hunderte von Verbrechern aus Europa fliehen ließen. Papst Pius XII. selbst sorgte sich um das Schicksal der Mörder, sofern sie Katholiken waren. Was manche Naziverbrecher veranlasste, sich als solche auszugeben, um, frisch bekehrt, mit kirchlicher Hilfe argentinischen Boden zu betreten. Wobei die Behörden in Buenos Aires darauf achteten, dass nicht versehentlich Kommunisten oder Juden auf diesen Wegen ins neue NS-Paradies einsickerten.

Goñi ist Sohn eines argentinischen Diplomaten, der vor dem Krieg einem Geheimerlass seiner Regierung folgte, möglichst keinem der von den Nazis drangsalierten Juden ins Land zu lassen. Dies wird ein Motiv des Sohnes gewesen sein, viele Jahre in Archive und Zeitzeugenbefragungen zu investieren, um das ganze Ausmaß des Schutzprogramms für Nazis und deren Verbündete in den Nachkriegsjahren zu beschreiben. Die argentinische Regierung wollte die Nazis gewinnen als "antikommunistische Reserve" und als Experten im Rassenkampf und für Waffentechnik.

Der Vatikan fürchtete die sowjetische Expansion und übersah die blutigen Biografien seiner Verbündeten. Pius XII. setzte sich in Gnadengesuchen auch für verurteilte NS-Verbrecher ein. So für Arthur Greiser, der 100 000 Juden in Polen ermorden ließ; für Otto Ohlendorf, der als Leiter der Einsatzgruppe D 90 000 Menschen töten ließ, und für den Herrn aller Konzentrationslager, Obergruppenführer Oswald Pohl, Chef des Wirtschafts- und Verwaltungshauptamts der SS. Für sie galt, was der argentinische Kardinal Caggiano über Eichmann sagte: "Es spielt keine Rolle, welches sein Name ist (...), unsere Christenpflicht ist, ihm zu verzeihen, was er getan hat."

Neben Perón, den Agenten des SD und dem Vatikan mischte die Schweiz mit im bösen Spiel. Ein Bundesrat, ein Polizeichef und das Rote Kreuz halfen Nazis, wo sie nur konnten, nachdem die Berner Regierung während des Kriegs jüdische Flüchtlinge an den Grenzen abgewiesen und sie den SS-Mördern ausgeliefert hatte. Das Rote Kreuz stellte Ersatzpapiere für Nazis aus. Auf diesem und den anderen Wegen erreichten unzählige Kriegsverbrecher südamerikanischen Boden. Allein 300 von ihnen enttarnte Uki Goñi bei seinen Recherchen, obwohl die argentinischen Behörden 1996 wichtige Aktenbestände verbrannten. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Goñi zeigt, dass die ideologischen Wurzeln der großen Fluchthilfe lange vor Kriegsende gelegt wurden. Schellenberg, aber auch Hitler, Himmler und Ribbentrop empfingen gerne argentinische Emissäre, die deutsche Waffen kaufen wollten und die Gemeinsamkeiten pflegten: den Hass auf den Bolschewismus und die Juden.

Das bezog katholische Würdenträger ein. Erzbischof Alois Hudal, Rektor des deutschen Priesterkollegs in Rom, empfing das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP, schmückte seinen Dienstwagen mit der großdeutschen Flagge und beantragte im August 1948 bei Perón 5000 Visa für deutsche und österreichische "Soldaten", die mit ihren Opfern während des Kriegs Europa vor der sowjetischen Herrschaft bewahrt hätten.

Der britische Thrillerautor Frederick Forsyth hat in "Die Akte Odessa" eine fiktive "Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen" geschaffen, die Israel vernichten will. Die wirkliche Odessa zog ein gigantisches Netz über Europa und Südamerika mit dem Ziel, Massenmörder zu retten. Uki Goñi belegt auf 400 eng bedruckten Seiten, dass die Wirklichkeit aufregender ist als jeder Thriller.

Quelle: Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Assoziation A, Berlin. 400 S., 22 Euro.

Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen (ODESSA)

Funktionäre: Otto Skorzeny, Erich Kernmayr, Richard Schulze-Kossens

Aktivitäten: Vorläufer der Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen (ODESSA) war die regionale Organisation der »Spinne«, die nach 1945 vor allem im Raum Süddeutschland, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten NS-Funktionären die Flucht aus den Lagern ermöglichte. Mutmaßlicher Organisator war Otto Skorzeny. Nach kurzer Inhaftierung setzte er sich nach Spanien ab, als sein Nachfolger galt Erich Kernmayr (alias Erich Kern). An die Stelle der Spinne trat 1948 die ODESSA, die die befreiten Nazis über Fluchtrouten, v.a. über italienische Häfen, ins Ausland brachte. Hier gab es eine enge Zusammenarbeit mit der »Vatikanlinie« von Bischof Alois Hudal, der beste Beziehungen zum Roten Kreuz unterhielt.

Der eigentliche Charakter der ODESSA ist bis heute nicht geklärt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Zusammenarbeit mit den alliierten Geheimdiensten.

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Wie man an den Ganzsachen sehen kann ist es doch sehr vielfältig was man alles sammeln kann. Viele Billige Werte werden schnell etwas teurer durch bestimmte Zustellungen oder Empfängerländer. 2 Beispiele habe ich gezeigt.

mfg
Martin
 
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