Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 05.05.2019 11:11:51 Gelesen: 451588# 1@  
Hallo zusammen,

angeregt durch einen Kommentar Richards zu diesem Beitrag [1] im Heinemannthema habe ich dieses neue Thema eröffnet und würde mich freuen auch von anderen Mitlesern Beispiele zu sehen zu bekommen. Dabei muss es keineswegs nur auf Deutschland beschränkt bleiben.

Handrollstempel (HRSt) zählen wohl mit zu den ungeliebtesten "Stiefkindern" in der Philatelie und selbst von Stempelsammlern werden sie meist wenig beachtet. Unter Briefmarkensammlern sind sie schon allein wegen der verpönten Wellen- und Strichmuster die sie auf den Marken hinterlassen wenig gut gelitten. Eingeführt wurde diese Stempelart zur Entwertung von großen Poststücken (Großbriefe, Päckchen), oft mit nachgebender, weicher Oberfläche, die auch bis heute oft noch nicht durch automatische Sortieranlagen und -systeme passen und automatisch entwertet werden können. Da sie schon deswegen meist auf größeren Poststücken und vor allem auch Geschäftspost zur Anwendung kamen, blieb davon wenig übrig. Wurde oft sofort entsorgt und war auch von Sammlern wenig begehrt und wurde als nicht sammelwürdig erachtet. Deshalb sind gerade die alten und frühen HRSt (es gab sie bereits zu Beginn des 20. Jh.), bis in die 1940er Jahre, kaum dokumentiert und auch selten zu finden. Philatelistisch auch durchaus noch ein Gebiet bei dem man einiges entdecken und aufarbeiten kann. ;-)

Daraus resultierend werden diese HRSt auch oft gar nicht erkannt und bleiben in der Versenkung verschwunden.

Mit dazu gehört auch dieser hier [1] gezeigte HRSt, den ich hier nochmals vorstelle:



Geschäftsbrief an die Deutsche Texaco in Stuttgart aus dem Jahre 1972, völlig unspektakulär frankiert mit zwei 30 Pf Heinemann Marken, Massenware die auch niemanden locken kann.

Im Detail der Stempel:



HRSt aus einem Versuch in mehreren deutschen Städten im Jahre 1972. Besonders auffällig die unterschiedliche Anordnung der beiden Stempelköpfe (Einer kopfstehend). Dieser Versuch fand nur kurze Zeit statt und es blieb anscheinend beim Versuch, in den allgemeinen Postbetrieb wurden diese Stempelgeräte nicht übernommen.

Mir liegen solche Abschläge außer aus Ludwigshafen, noch aus Elmshorn, Hamburg, Hannover und Koblenz vor.

Hier noch Einer davon aus Hamburg:



Vielleicht findet ja noch ein Mitleser weitere Beispiele dazu?

Viele Grüße,
Peter

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=202759
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/12836
https://www.philaseiten.de/beitrag/202791