Thema: BDPh HV: Erster Landesverband verweigert Entlastung aller Vorstandsmitglieder
Richard Am: 06.06.2019 09:31:25 Gelesen: 3403# 7@  
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Ganz anderer Meinung als der bayerische Landesvorsitzende ist das Mitglied der Strukturkommission, "Altsax", der sich im StampsX Forum gegen die einheitliche Meinung aller auf der dortigen Hauptversammlung anwesenden bayerischen äussert:


Es lohnt sich, einmal die Verlautbarungen des bayrischen "Landesfürsten" in dessen LV-Nachrichten vom Juni 2019 inhaltlich zu analysieren.

Darin sind 5 Punkte aufgeführt, die als Begründung für die Nicht-Entlastung des Bundesvorstandes herhalten müssen:

1. "Man" (das war die Strukturkommission, in der 2 aktive und eine ehemaliger Landesverbandsvorsitzender vertreten waren, nicht der Bundesvorstand!) zog "die Ausschaltung der Landesverbände in Betracht" und "glaubte dies auch noch veröffentlichen zu müssen". Da hat es der Bundesvorstand also tatsächlich gewagt, den opponierenden "Landesfürsten" nicht zu gehorchen und veröffentlichte eine gekürzte Fassung, von der er sich auch noch selbst distanziert hatte. Diese leicht eingeschränkte Willfährigkeit reichte also nicht, um das Wohlwollen aus Bayern zu erhalten.

2. Anscheinend hat der Bundesvorstand versucht, den DBZ-Redakteur davon abzuhalten, öffentlichkeitswirksam gegen die Deutsche Post zu polemisieren. Ob das geschickt war, mag dahingestellt bleiben. Darüber Krokodilstränen zu vergießen, paßt aber schlecht zu einem Landesverbandsfürsten, der selbst massiv daran beteiligt war (s. Punkt 1), die Veröffentlichung eines vom Bundesvorstand in Auftrag gegebenen Vorschlags zu verhindern.

3. Der Punkt ist zu verquast dargestellt, um den Sinn zu verstehen.

4. Dieser besonders umfangreich dargestellte Punkt hat anscheinend verletzte Eitelkeit als Hintergrund: Der Bundesvorstand hat bei Abfassung einer neuen Ausstellungsordnung zwar Vorschläge der Landesverbände eingeholt, aber dann das getan, as seines Amtes ist, nämlich eine Entscheidung zu treffen. Dabei sind wohl die Bedenken und Vorschläge aus Bayern nicht oder nicht genügend berücksichtigt worden.

5. Jürgen Witkowskis Satz über Sammler, deren Blick den eigenen Tellerrand nicht erreicht (seine Formulierung war prägnanter und anschaulicher) wurde umgedeutet in "Verunglimpfung unserer Mitglieder". Das macht sich gut als Solidarisierung mit der "Basis", ändert aber nichts daran, daß Jürgen Witkowskis Beschreibung das fehlende Interesse vieler Mitglieder an der Zukunft der organisierten Philatelie zutreffend charakterisiert.

Wenn es noch eines Beweises dessen bedurft hätte, wie recht Jürgen Witkowski mit dieser Feststellung hatte, dann war es die Zustimmung der Vereinsvorstände im LV Bayern zum Antrag auf Nichtentlastung des Bundesvorstandes auf Basis der oben dargestellten Argumentation. So leicht ist es, mit den vorgetragenen Argumenten Unterstützung für den Egotrip eines "Landesfürsten" zu bekommen.

Man darf gespannt darauf sein, ob sich außer den "üblichen Verdächtigen" noch weitere Landesverbände zur Unterstützung eines solchen Antrages entschließen. Jedenfalls war die Erwartung verfrüht, daß die Nach-Decker-Ära die organisierte Philatelie wieder in ruhiges Fahrwasser bringt.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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