Thema: Fälschungen erkennen: Deutsches Reich Zensurbriefe mit Falschstempeln
Erdinger Am: 14.06.2019 14:08:15 Gelesen: 4755# 3@  
Da hilft dem Sammler nur eines – Literatur- und Belegekenntnis.

Bei Delcampe steht schon lange ein Beleg aus dem Protektorat an einen tschechischen Zwangsarbeiter zum Verkauf, der für meine Heimatsammlung interessant wäre, weil er ein spezifisches Merkmal besitzt. Leider setzen vandalisch begabte Schwachköpfe dann auf solche durchaus interessante Stücke Falschstempel wie etwa "Feldpost". Hauptsache Reichsadler mit Rose im Knopfloch, das frommt vermeintlich dem Verkauf an historisch unterbelichtete Bewohner in den überseeischen Kolonien und an einschlägig imprägnierte Zeitgenossen hierzulande. Das gezähnte Adolfsporträt reicht noch nicht. Sieht einfach nicht "echt" genug aus.

In praktisch jedem angelsächsischen Spielfilm, der in dieser Zeit spielt, prangen auf Türen, Ladeklappen und anderen Karosserieflächen von Militärfahrzeugen immer riesige Hakenkreuze. Den Opel Blitz möchte ich gerne einmal sehen, der so aussah (selbst das Afrikakorps nutzte ein "dezentes" Emblem). In Dokumentationen über sogenannte "Wunderwaffen" bei n-tv und ähnlichen Fachorganen der historischen Informationspflege hängen in den Spielszenen, die in weltabgeschiedenen Hallen, Scheunen und Bergwerken nachgestellt wurden, auch immer riesige Hakenkreuzfahnen.

Sieht halt einfach "echter" aus.

Und das gilt für die Philatelie leider auch. Echt reicht eben nicht immer.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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