Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
epem7081 Am: 19.06.2019 00:00:10 Gelesen: 2033723# 7736@  
Ich kenne zwar nicht den eigentlichen Preis für die angemerkten Zeitungen, aber die Nachzahlungen für den einzelnen Monat lesen sich schon atemberaubend. Ob der Postschaffner diese Beträge wohl an der Haustür resp. Büro so ohne weiteres einziehen konnte? Briefmarken als Nachweis der entrichteten Gebühren hat man sich gleich ganz gespart, da musste der Eindruck Gebühr bezahlt ausreichen. Wo hätte man auch die Briefmarken für die normal fälligen Gebühren unterbringen sollen. Augenscheinlich haben diese Nachzahlungen auch die jeweils örtlichen Gremien beschäftigt. Ob man sich bei dem rasanten Wertverfall noch in Ruhe die Zeitungslektüre gönnen konnte. Wie ist man zu dieser Zeit wohl mit säumigen Zahlern umgegangen?



Der erste Beleg wurde als Nachnahme über 5.510.000 Mark am 19.09.1923, am letzten Tag der Portoperiode 17, in Vaihingen gestartet. Über Enzweihingen erreichte er letztlich das Gemeindegremium in Eberdingen.



Der zweite Beleg wurde fast einen Monat später gestartet. Am 15.10 1923 in Stuttgart aufgegeben, fällt er schon in die Portoperiode 20 und sollte per Nachnahme bei der Gemeindepflege in Frickenhofen den Betrag von 800.000.000 Mark in Worten: Achthundert Millionen Mark an die Herausgeber des Staats-Anzeigers für Württemberg einbringen.

Nun ja, vielleicht konnte die ganze Forderung auch mit einigen überdruckten Briefmarken erledigt werden.

Hoffentlich werden meine Millionenträume nicht zu Albträumen.

Gute Nacht
Edwin
 
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