Thema: Alliierte Besetzung Französische Zone Bedarfsbelege
Ron Alexander Am: 14.07.2019 09:52:37 Gelesen: 108124# 315@  
Schönen guten Morgen,

Wertbrief, aufgegeben am 1 September 1947 in Metzingen und dieser lief nach Wunsiedel. Als erstes werfen wir einen Blick auf das Porto, Brief im Fernverkehr bis 50g (Handschriftlicher Vermerk des Postbeamten, 28 ½ Gramm). Dazu kommt die Gebühr für einen Wertbrief (Vermerk 100RM) bis 500RM sowie die Einschreibegebühr. Somit haben wir ein Gesamtporto von 48 RPf (Porto) + 40 RPf (Wertbrief+Behandlungsgebühr), + 60 RPf (Einschreibgebühr), Gesamt also 1.48 RM. Entrichtet wurden als Porto in Form von Postwertzeichen 1.11 RM. Die noch ausstehenden 37 RPf wurden per Gebühr Bezahlt Stempel und dem Vermerk von „37“ entrichtet.

Das Besondere sind hierbei jetzt die verwendeten Poststempel. In Metzingen kam der Einkreisstempel mit dem Frühdatum vom 08/1909 zum Einsatz. Der Postbeamte hat somit auf einen alten Poststempel zurückgegriffen. Dies kommt in der Nachkriegszeit immer wieder vor und vor allem in Metzingen findet man sehr viele Poststücke mit diesem Altstempel.

Jetzt werfen wir noch einen Blick auf den Ankunftsstempel, Wunsiedel (13a) b. Dieser Stempel trägt keine Datumszeile. Warum dies der Fall ist kann nur spekuliert werden, vl. war das Stempelgerät defekt und kein anderes vorhanden.
Noch ein kurzer Geschichtlicher Exkurs, als die Deutschen Gebiete besetzt wurden, wurden von den Besatzern die Poststempel eingezogen um somit den Postverkehr direkt zu unterbinden. Denn damals diente der Poststempel noch der Beglaubigung einer Dienstleistung. Ohne den Stempel war folglich ein Postversand nicht mehr möglich. Anscheinend wurden in Metzigen die eingezogenen Poststempel nicht wieder herausgegeben und so musste auf die alten Poststempel zurückgegriffen werden.



Grüße,
Ron
 
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