Thema: (?) (9) Schweiz: Dienstmarken
Heinz 7 Am: 18.07.2019 20:00:51 Gelesen: 6767# 10@  
@ fogerty [#8]

Lieber Ivo,

ich sehe, dass Dir niemand geantwortet hat. Ich tue mich auch etwas schwer mit einer Auskunft, aber ich will es versuchen.

Ich fürchte, zur Zeit gibt es nur wenige Sammler, die sich für Dienstmarken interessieren und welche Sammlungen dazu neu aufbauen. Und - obwohl vor allem echt verwendete Briefe in diesem Gebiet recht selten sein dürften - wird auch für interessantes Material oft kein Preis zustande kommen, welcher den Verkäufer glücklich macht. Gewöhnliches "Standard"-Material wird nur schwer verkäuflich sein, weil die Nachfrage danach klein ist.

Ich rate Leuten, die keine Verwendung mehr haben für Briefmarken, diese zu verkaufen. Besser ein kleiner Erlös, als ein Album, das Staub ansetzt.

Damit dieser Beitrag aber auch "etwas Freude macht" zeige ich anbei eine etwas spezielle Verwendung von Dienstmarken.



Wir wissen, dass solche für Privatleute nicht frankaturgültig sind. Einige Sammler haben aber offenbar Überbestände an postfrischen Marken, die sie dann für normale Post verwenden. Im gezeigten Fall: ein nicht-eiliger Brief (sog. "B-Post") kostete in der Schweiz 2016 CHF 0.85. Der Absender verklebte eine normale Briefmarke im Wert von CHF 0.15, dazu verwendete er zwei Dienstmarken (WHO und OMM) im Nominalwert von CHF 0.70.

In DIESEM Fall hatte der Absender aber Pech. Die Post bemerkte nämlich, dass die zwei Marken links und in der Mitte ungültig sind und taxierte diese aus. "Kartoffel - Zeichen" um die ungültigen Marken, sie wurden nicht abgestempelt.

Der Postkleber "Fehlende Frankatur" sagt, wie es weitergeht. Die fehlende Frankatur CHF 0.70 wurde beim Empfänger eingezogen (Adresse abgedeckt).

Es ist für Briefmarkensammler erfreulich, wenn die Post ihre eigenen Vorschriften (noch) kennt und den Brief korrekt behandelt. Dies ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Ich sah auch schon Briefe mit Dienstmarken, die unbeanstandet durchschlüpften. Auch UNO-Genf-Marken wurden massenhaft für eigentlich unzulässige Zwecke verwendet.

Heinz
 
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