Thema: Hat der BDPh nur ein Imageproblem ?
Helma Janssen Am: 28.07.2019 13:51:43 Gelesen: 11594# 21@  
Wenn wir diese Diskussion vor 10 Jahren geführt hätten, hätte es mich ja noch amüsiert. Das wir dieses Diskussion im Jahre 2019 noch führen, macht mich fassungslos.

Trotz der teils schrägen Beiträge versuche ich einmal, hier sachlich zu antworten.

Eine Satzung regelt das Miteinander in einem Verband. Und zu diesem Verband gehören die Sammlerinnen genauso wie die Sammler. Manche Sammlerinnen engagieren sich sogar in Vereinen, in Vorständen und bringen sich ein. Und sie zahlen den gleichen Beitragsanteil an den BDPh wie die Sammler!

Um die erste Frage zu beantworten: Nein, wir haben keinen Antrag auf Änderung der Satzung fristgerecht gestellt – weil das gar nicht geht. Das ist laut Satzung nicht möglich.

Und die einfache Lösung, dann stellen wir halt einen Satz voran, dass die Satzung für alle gilt, lässt sich hier auch nicht so einfach durchführen. Damit wären wir engagierten Sammlerinnen auch nicht einverstanden. Dann würde man uns ja wieder verstecken.

Besonders krass finde ich bei solchen Diskussionen immer wieder, dass sofort der Hinweis kommt, die Frauen sollten keine Ansprüche stellen, sondern lieber etwas tun. Nur greift das Argument hier ganz und gar nicht. Denn wir sind ja aktiv. Wir nehmen Urlaub und gehen auf Messen, um Sammlerinnen anzusprechen und für die organisierte Philatelie zu werben. Wir gehen an Wochenenden auf Börsen und Tauschtagen, um auch dort zu werben. Wir berichten auch ab und zu über unsere Aktivitäten – auch hier im Forum.

Ebenso fehl am Platz finde ich die Reaktion, das es wichtigere Aufgaben für den BDPh gibt, die zu erledigen sind. Das hat nun aber mit der Satzung nichts zu tun. Welche dieser wichtigen Aufgaben können denn nicht erledigt werden, wenn wir in der Satzung berücksichtigen, dass es auch Sammlerinnen gibt? Denn eine Satzung umzuschreiben verbraucht nun nicht so viel Zeit, dass keine anderen Aufgaben mehr erledigt werden können.

Und wir Sammlerinnen arbeiten ja mit daran, die Probleme anzupacken. Zum Beispiel, um neue Mitglieder zu generieren. Und gerade auch in der Jugendarbeit gibt es zahlreich Sammlerinnen, die sich sehr engagiert dafür einsetzen, den Nachwuchs für die Briefmarke zu interessieren. Und gerade weil wir an der Basis aktiv sind, kennen wir auch die Probleme. Wie sollen wir denn jüngere Frauen, die dieses Diskussion hier schon nicht mehr verstehen würden, weil dieses Thema bei ihnen schon längst abgehakt ist, das Sammeln im Verband schmackhaft machen? Und ja, die Satzung eines Verbandes stellt schon dar, wie der Verband sich sieht. Der BDPh ist auf jeden Sammler und jede Sammlerin angewiesen, um dem Mitgliederschwund entgegen zu treten. Daher kann er es sich eigentlich nicht mehr leisten, die Sammlerinnen zu ignorieren. Davon gibt es nämlich eine ganze Menge – nur nicht im BDPh.

Der Verein Frau und Philatelie ist mit seinen fast 50 Mitgliedern mittlerweile eine der größeren Vereine. Wir wollen weder eine Revolution anzetteln noch fordern wir die Einführung einer Frauenquote. Wir wollen lediglich eine Gleichbehandlung!
 
Quelle: www.philaseiten.de
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