Thema: Schweiz Dauerserie Kreuz/Wertziffer
Heinz 7 Am: 29.07.2019 22:00:51 Gelesen: 99396# 285@  
@ ziffer-freak [#1]

Die Ziffer-Marke ist deutlich weniger beliebt bei Schweiz-Sammlern als die Sitzende Helvetia, aber bei uns im Forum "Philaseiten" haben wir grosse Freunde dieser Marke, allen voran wohl Ziffer-freak, der uns hier schon viele schöne Stücke gezeigt hat.

1891 erhielt Herr Otto Näf Post, die ihm wenig Freude gemacht hat. Die Armenpflege in Hausen am Albis sandte ihm eine Steuerrechnung per Nachnahme. Der Betrag war zwar "nur" 4 Franken 50 (plus 15 Rappen Porto-Gebühr), aber vermutlich hätte Herr Näf gerne etwas mehr bezahlt, wenn ihm dafür die Zurschaustellung seiner Armut erspart geblieben wäre.



Heute gilt Zürich und seine Vororte als Gebiet mit vielen wohlhabenden Leuten, doch noch im 19. Jahrhundert hatte es - gerade in den Vorortsgemeinden - viele arme Leute. Der Pöstler und der Pfarrer wussten Bescheid, darum waren diese Leute bei vielen Menschen nicht nur beliebt, sondern manchmal auch gefürchtet.

Doch wenden wir uns der Philatelie zu. Dieser schöne Brief wurde frankiert mit einer Zumstein Nr. 64 A, und ist glasklar gestempelt "HAUSEN A/A; 14.V.91" (A.A. = am Albis). Der Brief nach Thalweil ist rückseitig mit einem Ankunftsstempel "Thalweil" versehen.

Der Postbote sollte den Betrag einziehen, darum wurde mit grossen blauen Zahlen noch deutlich auf den einzufordernden Betrag hingewiesen: "4.65". Die Nachnahmegebühr damals betrug meines Wissens nur 10 Rappen, der Brief (im Nahverkehr) nur 5 Rappen. Thalwil liegt östlich der Albis-Kette, Hausen westlich, aber distanzmässig liegen sie nahe beieinander.

Heinz
 
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