Thema: Aptierte Stempel
epem7081 Am: 17.08.2019 15:04:25 Gelesen: 344633# 683@  
Hallo zusammen,

aus meiner gerade erworbenen DDR Überraschungskiste eine für mich höchst interessante Eilsendung von Weimar nach Berlin mit immerhin sechs verschiedenen Stempeln.





Am 14.7.1968 freigemacht um 14 Uhr mit dem Stempel 53 WEIMAR 1. Im gleichen Postamt dann noch auf der Rückseite ein Stempelabschlag von 16 Uhr. Dann ging die Post erst richtig ab, wie die Bahnpoststempel ausweisen:



Ich kenne mich mit den Bahnverhältnissen in der DDR überhaupt nicht aus, vermute aber, dass zunächst der ZUG-895 von ERFURT nach HALLE und dann ZUG1163 von ERFURT nach BERLIN den Brief beförderte. Warum nicht gleich in den Zug der direkten Verbindung Erfurt nach Berlin? Dieser Bahnpoststempel wirft zudem noch die Frage auf, ob angesichts der unsymmetrischen Stationsangaben im Stempel hier etwas entfernt (aptiert) wurde?



Trotz allem erstaunlich "zügig" dann die Ankunft am 15.7.1968 zunächst in 104 BERLIN 4 um 2 Uhr und schlussendlich bei der Zieladresse 108 BERLIN 8 um 6 Uhr im Postfach 1230! "Der Morgen" scheint wohl ein Presseorgan gewesen zu sein und die handschriftliche Kennung des Absenders TS6977 vielleicht ein redaktioneller Beitrag oder gar die Antwort auf eine Chiffren-Anzeige? Hoffentlich hat in diesem Fall die Redaktion das Postfach rechtzeitig geleert.

Erst durch philaseiten habe ich erstmals von dem weiteren Aufkleber auf der Vorderseite Kenntnis erhalten, der hier sogar im Klartext signalisiert: Sorgfältig / stempeln o Sammler- / marken. Beim genauen Hinschauen wird auf diesem Brief zudem noch sichtbar, dass hier ein vorhergehender Sammler die Briefmarken nach dem Lipsia-Katalog erfasst hat: 1196/8, W116 und 1213. Bei uns im Westen war natürlich der Michel die Basis jeder Identifikation, somit MiNr. 1343/5, ? / 1358.

Eine reiche Stempelausbeute wünscht allen Sammlern
Edwin
 
Quelle: www.philaseiten.de
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