Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 22.08.2019 13:50:30 Gelesen: 141575# 232@  
Hallo zusammen,

während des 2. Weltkrieges wurde Walther Dübgen im Juli 1940 zur deutschen Wehrmacht einberufen und war in Nienburg/Weser bei der Organisation für die französischen Kriegsgefangenen tätig. Dementsprechend haben die beiden folgenden Karten an Walther Dübgen die Anschrift Nienburg/Weser Oflag XB.

Für die Unterbringung von Kriegsgefangenen baute die Wehrmacht im gesamten damaligen Reichsgebiet zahlreiche Gefangenenlager auf. Die beiden hauptsächlichen Lagertypen waren Mannschaftsstammlager (Stalag) und Offizierslager (Oflag). Im norddeutschen Wehrkreis X, Sitz in Hamburg, sind drei Oflag eingerichtet worden: Oflag X A in Sandbostel, X B in Nienburg und X C in Lübeck.





Diese beiden grünen Eilnachrichtkarten hat Kläre Dübgen zusammen mit ihrer Tochter Christa 1944 aus Hamburg an ihren Mann geschickt. Eilnachrichtenkarten dienten dazu, Angehörigen nach Bombenangriffen schnell zu unterrichten. Voraussetzung für die portofreie Beförderung war es, dass der Ort im Wehrmachtsbericht genannt wurde. In der Regel erhielten sie keine Abstempelungen, da sie unmittelbar den Bahnposten zugeführt werden sollten.
Die Eilnachrichtenkarte mit grüner Umrandung und Beschriftung konnte nur an Soldaten, die in der Anschrift eine Feldpostnummer hatten, verschickt werden. Bei einigen Karten fehlt die grüne Umrandung auf der Mitteilungsseite. Die parteiamtliche Beglaubigung in dem auf der Anschriftenseite dafür vorgesehenem Feld war erforderlich, damit der Soldat Bombenurlaub beantragen konnte.

Walther Dübgen kehrte nach Kriegsende nach Hamburg zurück und nahm bei Simon Evers die Arbeit wieder auf. Die Firma war nach Ausbombung im Wiederaufbau. Erst mit dem späteren allgemeinen Wirtschaftsaufschwung begann auch hier ein neuerlicher Aufstieg der Firma.

Viele Grüße
Volkmar
 
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