Thema: Bund: 70 Jahre Briefmarken der Bundesrepublik am 07.09.2019
Jensen Am: 14.09.2019 11:14:24 Gelesen: 4208# 17@  
Hallo,

wenn man einen sinnvollen Artikel über das Briefmarkensammeln schreiben wollte, müsste man glaube ich zunächst mal über das "Sammeln als Solches" -also ganz unabhängig vom Sammelobjekt kurz etwas sagen.

Gesammelt wird ja viel, immer wenn jemand sich x-Exemplare von einem Etwas jenseits eines eventuellen praktischen Gebrauches zulegt und sich am Bestand und Besitz erfreut, ist es ja ein Sammeln.

Ob das nun Schuhpaare, Parfüme, Oldtimer oder Comic-Hefte oder oder oder sind, ist egal. Oder eben Kunst, Graphiken, Skulpturen: niemand belächelt einen Kunstsammler, im Gegenteil. Der Briefmarkensammler hingegen wird (leider) belächelt, es wird eben als eine Art Sammeln von Marken als bunte Sammelbildchen von Schuljungen und alten Männern assoziiert -und leider wird das Klischee durch Artikel wie weiter oben dann eher bestätigt.

Wenn man das Briefmarkensammeln in den Kontext des Kunst-Sammlers stellen würde, der auf Auktionen oder eben Flohmärkten seltene Graphiken/Bilder ersteigert, Expertenwissen erreicht, über Herkunft forscht und sich mit Fälschungen und Fachliteratur auseinandersetzt usw. -vielleicht würde dann vielen Laien aufgehen, dass Philatelie jedenfalls nichts Lächerliches ist. Und Briefmarken sind nunmal viel kleiner und damit praktischer als Gemälde, neben anderen Unterschieden die eher für die Briefmarken sprechen.

Vielleicht war es auch gerade die Entwicklung die in den 1950er bis 1970er Jahren das Briefmarkensammeln zum Massenphänomen gemacht hat, die aus heutiger Sicht den eher schlechten Ruf des Briefmarkensammelns verursacht hat. Jedenfalls jetzt wo das Massenphänomen nicht mehr existiert und wahrscheinlich auch nicht mehr kommen wird.

Das sind meine Gedanken dazu.

Beste Grüße
Jensen
 
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