Thema: Marken mit Aufkleber verhunzt
Stefan Am: 13.10.2019 17:51:59 Gelesen: 5136# 5@  
@ iholymoses [#7]

Haha, das kriegen die Spezialisten von der Privatversendern noch besser hin - beim oberen Besipiel ist die Briefmarke komplett überklebt, nur noch "fühlbar"; und unten kein Stempel und dafür eine Marke fast komplett zugeklebt - da tränt das Philatelistenauge:

Beleg oben: die Mannheimer Morgenpost spart sich durch das Überkleben der Frankatur mittels Aufkleber aus der manuellen Sendungserfassung einen ganzen Arbeitsschritt - das Stempeln der verklebten Frankatur (Briefmarke). In der Masse an Belegen summiert sich dies. Grundsätzlich hat man als Briefdienstleister wenig Zeit zwischen Auflieferung von Sendungen im Briefzentrum (Bsp. Briefkastenleerung) bis hin zum Sendungsabgang Richtung Briefzustelldepot, wenn es bei der gewünschten Laufzeit (innerhalb des eigenen Zustellgebietes) bei E+1 bleiben soll.

Beleg unten: die beiden mittig gesetzten Aufkleber von LMF aus Augsburg stammen von einer Großbriefsortieranlage. Da die Empfängeranschrift der Sendung im ersten Durchlauf nicht maschinell gelesen werden konnte, musste die Sendung nach vorheriger Bearbeitung am Bildschirm (manueller Adresseingabe) ein zweites Mal durch - daher zwei Aufkleber auf der Frankatur.

@ Fridolino [#8]

Ich habe dann bei post modern nachgefragt, was das soll, und folgende Antwort erhalten:

"Da wir leider aktuell innerhalb Deutschland keine flächendeckende Zustellung anbieten können, müssen bestimmte Sendungen über die Deutsche Post AG zugestellt werden. Seitens dieser ist es unbedingt erforderlich, alles, was auf Post Modern verweist, zu neutralisieren. Andernfalls werden diese Sendungen an uns zurückgeführt."


Die Aussage von PostModern ist inhaltlich für deinen Beleg durchaus korrekt, wenn auch etwas pingelig bzw. in diesem Fall etwas ungünstig ausgefallen. Seitens der Deutschen Post AG wird gefordert, dass die sog. Frankierzone (oder Freimachungszone) keine Merkmale von Postmitbewerbern aufweisen darf. Bei C6-Sendungen befindet sich diese Freimachungszone rechts oben von 74 mm waagerecht und 40 mm senkrecht auf der Briefumschlagvorderseite, siehe auch [1]. Gleiches gilt auch für die sog. Codierzone rechts unten auf der Briefumschlagvorderseite (150 mm lang und 15 mm hoch). Die PostModern-Frankatur ragt in diesem Fall marginal in das Feld der Codierzone hinein. Wie eingangs geschrieben, pingelig.

Ich schließe generell nicht aus, dass manch ein Mitarbeiter eines annehmenden Briefzentrums der Deutschen Post AG die eigene Vorschrift etwas übergenau auslegt und darauf besteht, dass alle Merkmale, welche auf einen Postkonkurrenten hinweisen, briefumschlagvorderseitig überklebt sein müssen, obwohl dies faktisch nicht notwendig ist.

Gruß
Pete

[1] https://www.deutschepost.de/content/dam/dpag/images/D_d/dialogpost/downloads/automationsfaehige-briefsendungen-2016.pdf (pdf-Seite 18, Abbildung 10)
 
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