Thema: DDR: Kauf von Neuheiten und Sperrwerten am Postschalter
jmh67 Am: 28.11.2019 08:05:43 Gelesen: 11612# 18@  
@ drmoeller_neuss [#12] schrieb:

Praktisch fand ich die Sondermarkenheftchen für 1,-- M. So etwas hätte man sich im Westen auch gewünscht.

Der Witz daran war, dass diese Heftchen zwar für den Verkauf über Automaten gedacht waren, aber von Hand bestückt wurden. Übrigens waren da Marken ohne Verkaufsbeschränkung drin (ist ja logisch), oft war es der Zehner der letzten Messeausgabe. Der Automatenverkauf ging auch nur deswegen, weil die Postpreise stabil, niedrig und "glatt" waren, so dass man 5 Marken für Briefe oder 10 Marken für Postkarten für eine größere Münze verkaufen konnte. Bei den wechselnden und "unrunden" Gebühren der Bundespost hätte man nur selten eine glatte Anzahl Marken z. B. für'n Heiermann verkaufen können. Dafür gab es dort aber bis in die 1990er die Markenheftchen mit Zusammendrucken der Dauerserien.

Die heutigen Zehnerbogen stellen in gewissem Sinne ein Äquivalent dar, indem man damit einen kleinen Vorrat an Briefmarken erwirbt. Nur sind sie ohne Heftchendeckel nicht unbedingt automatenfähig, das heisst, mit selbstklebenden Marken scheint das zumindest in Nordamerika doch zu gehen.

@ marc123 [#13]

Die Katalogverlage haben anscheinend vor der großen Zahl von Markenausgaben kapituliert und kennzeichnen die "schädlichen" Ausgaben nicht mehr, warum soll das bei Ausstellungen anders sein. Damals war es wohl ein (IMHO verzweifelter) Versuch, die Markenherausgeber zur Vernunft zu bewegen, aber es muss immer genug Abnehmer gegeben haben, so dass weiter am postalischen Bedarf vorbei emittiert werden konnte.

Tja, seinerzeit haben viele mehr oder minder dasselbe gesammelt, jetzt sind etliche drüber weggestorben, die Sammlungen kommen auf den Markt und sind wegen des Überangebots nichts mehr wert - sic transit gloria mundi.

-jmh
 
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