Thema: Ganzsachen des III Reichs und ihre Propaganda mit Hilfe der Post
Sammelfreak Am: 14.11.2009 14:50:40 Gelesen: 151826# 22@  
Geschichte des Saarlandes

Das Saarland (von 1920 bis 1935 Saargebiet genannt) ist ein deutsches Bundesland, im Südwesten an der Saar gelegen. Es stand im Laufe seiner Geschichte auf Grund seiner Grenzlage, ähnlich wie Elsass-Lothringen, meist unter deutschem, zeitweise auch unter französischem Einfluss, letzteres vor allem im 17. und 20. Jahrhundert.

Das autonome Saargebiet von 1920 bis 1935



Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg wurde das neugeschaffene und jetzt erstmals so genannte Saargebiet, bestehend aus dem südlichen Teil der Rheinprovinz sowie der Saarpfalz, dem Westen der bayerischen Pfalz, gemäß dem Versailler Vertrag (dort als „Saarbeckengebiet“ bezeichnet) vom Deutschen Reich getrennt. 1920 wurde es mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt. Die Grenzziehung orientierte sich dabei an den Wohnorten der Bergleute, die in den Kohlegruben der Region arbeiteten. Im Gegensatz zum heutigen Saarland gehörten der südliche Hunsrück (Schwarzwälder Hochwald) und der nördliche Saargau zwischen Saar und Mosel nicht zum Saargebiet. Wirtschaftlich war das Saargebiet von Frankreich abhängig; auch die Währung war französisch. Die Verhandlungen des Völkerbundes über zahlreiche Detailfragen schildert anhand von Quellen Walter Truckenbrodt aus der Sicht des Jahres 1941. 1935 sollte laut Vertrag eine Volksabstimmung über den künftigen Status stattfinden.

Die Besetzung des Saargebietes durch französische Kolonialtruppen, angeblich vor allem aus Nordafrikanern bestehend, aber auch die vertragsgemäße Ausbeutung des saarländischen Kohle- und Stahlreviers sowie deutschnationale Propaganda bestärkten die Saarländer im Wunsch, ins Deutsche Reich zurückzukehren. Alle saarländischen Parteien unterstützten das bis 1933. Zur Frage der Kolonialtruppen wiesen die Franzosen nach, dass diese Soldaten viel weniger als Weiße an Vergehen beteiligt waren. Ebenso gab es im gesamten französischen Besatzungsgebiet überhaupt nur 20 Mischlingskinder von Soldaten. Die Reichsregierung wollte jedoch mit diesem Thema einen Keil zwischen Frankreich und die übrigen Sieger treiben. Da im anschließenden Hitlerreich selten andersfarbige Menschen zu sehen waren (mit Ausnahme der Hafenstädte), scheint diese Art der Propaganda Erfolg gehabt zu haben. Der Nationalbolschewist Ernst Niekisch hierzu: „[…] sich an das vernegerte Frankreich oder an das tatarische Russland [zu] schmiegen“, dazwischen sollte das Reich sich entscheiden, seine Option war das letztere (Moskau statt Rom).

Abstimmungsberechtigte 1935 in Berlin


Quelle: Bundesarchiv_Bild_102-04301A,_Berlin,_Ankunft_der_Abstimmungsberechtigten




Quelle:http://www.ica-d.de/srv/chr/pic/by245c.jpg

Mit der Machtübernahme der NSDAP unter Adolf Hitler im Deutschen Reich änderte sich die Politik der linken Parteien im Saargebiet. Nun wurde der Status Quo propagiert, das hieß Beibehaltung der Mandatsverwaltung bis zum Sturz Hitlers. Gleichzeitig hatten sich die NSDAP und die große Mehrheit der bürgerlichen Parteien in der von den Nationalsozialisten beherrschten Deutschen Front zusammengeschlossen. Obwohl die Politik der Beibehaltung des Status Quo von vielen international bekannten Persönlichkeiten unterstützt wurde - ein nicht unbedeutender Teil der vor den Nationalsozialisten geflohenen deutschen Intelligenz nahm in dieser Zeit kurz Aufenthalt im Saargebiet - war die „Status Quo“-Politik des auch Freiheitsfront genannten Bündnisses (bestehend aus SPD unter Max Braun, KPD unter Fritz Pfordt, einer Minderheit des bisherigen Zentrums um Johannes Hoffmann und linkssozialistischen und autonomistischen Splittergruppen) aufgrund des vorherrschenden Nationalismus zum Scheitern verurteilt. 15 Jahre „Heim ins Reich“-Politik aller wichtigen saarländischen Parteien konnten ab 1933 bis zur Volksabstimmung am 13. Januar 1935 nicht mehr ausgeglichen werden, Hitler wurde nicht als Gefahr wahrgenommen. So stimmten dann 90,73 Prozent der Wähler für eine Vereinigung mit Deutschland, 8,86 Prozent für einen Status Quo und nur 0,4 Prozent der Wähler für eine Vereinigung des Saargebietes mit Frankreich.



In Erinnerung geblieben ist nur die Tatsache, dass der Aufenthalt der emigrierten deutschen Elite aus Kunst und Literatur zu einer kurzen kulturellen Blütezeit während des Abstimmungskampfes führte. Zu erwähnen sind Bertolt Brechts Haltet die Saar, Genossen und die Fotodokumente des bekannten ungarisch-amerikanischen Fotografen, Kriegsberichters und Filmemachers Robert Capa aus dem Saarland.

Nach dem überwältigenden Mehrheitsergebnis für den Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland flohen zahlreiche Hitlergegner nach Frankreich oder in andere Länder.


Quelle:http://www.sarrelibre.de/wp-content/uploads/Wahlzettel-19351.jpg

Das Saarland von 1935 bis 1945



Das Saargebiet gehörte ab dem 1. März 1935 wieder uneingeschränkt zum Deutschen Reich. Es trat aber nicht wieder zu Preußen bzw. Bayern zurück, sondern blieb als politische Einheit unter dem neuen Namen „Saarland“ erhalten. In der Parteiorganisation der NSDAP bildete es zusammen mit der bayerischen Pfalz den Gau „Saar-Pfalz“. Das Saarland wurde durch Josef Bürckel, ab 1935 zunächst als Reichskommissar, ab August 1940 dann als Reichsstatthalter in Saarbrücken verwaltet. Diesem waren auch die Pfalz und ab 1940 das deutsch besetzte Lothringen unterstellt. Der förmliche Zusammenschluss dieser drei Verwaltungseinheiten zum geplanten Reichsgau Westmark ist aber nicht mehr zustande gekommen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Saarlandes#Das_autonome_Saargebiet_von_1920_bis_1935


Quelle:http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ju002969/index.jpg


Quelle:http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/99002244/200.jpg

mfg
Martin
 
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