Thema: Motiv Waffen
merkuria Am: 13.12.2019 10:33:48 Gelesen: 101622# 191@  
Die Armbrust [1] ist eine Fernwaffe für Bolzen, Pfeile oder Kugeln. Die Armbrust besteht aus einem auf der Mittelsäule montierter Bogen, dessen Sehne durch eine Rückhaltevorrichtung in gespannter Position gehalten und über einen Abzugsmechanismus ausgelöst werden kann.

Eine Urausführung dieser Waffe ist bereits im antiken Griechenland seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Spätestens den Normannen in Frankreich gelang es im 11. Jahrhundert, die Armbrust zu einer kriegstauglichen Waffe in Europa weiterzuentwickeln. In Europa wurde die Verwendung von Armbrüsten in Kämpfen zwischen Christen durch das Konzil von 1139 verboten, da sie wegen ihrer Reichweite und Durchschlagskraft gegen Rüstungen als unritterlich galten. Der Einsatz gegen Heiden, insbesondere gegen arabisch-islamische Gegner, blieb jedoch erlaubt!

Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen verschwand die Armbrust Ende des 16. Jahrhundert weitgehend aus dem militärischen Bereich. Die Armbrust hat sich jedoch weltweit als Sport- und Jagdwaffe bis heute behaupten können. Die Armbrust ist in der Schweiz nicht dem Waffengesetz unterstellt und gilt somit nicht als Waffe.



Am 26. Januar 1940 verausgabte Finnland eine Zuschlagsausgabe zugunsten des Roten Kreuzes (Mi Nr. 222-225). Auf der 50 Penniä Wertstufe (Mi Nr. 222) ist ein Armbrustschütze beim Spannen seiner Waffe dargestellt. Im Hintergrund erkennt man einen Schützen bei der Zielerfassung.



Die Schweizer Freimarkenausgabe Tellknabe mit Armbrust war mit ihren Aushilfsausgaben von 1909 (Mi Nr. 111) bis 1930 (Mi Nr. 240) über 20 Jahre in Gebrauch. Gezeigt wird der Tell-Sohn Walter hinter einer Armbrust. In der Hand hält er den berühmten Apfel, dem ihm sein Vater mit einer Armbrust vom Kopf schiessen musste (frei nach Schillers Wilhelm Tell).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Armbrust
 
Quelle: www.philaseiten.de
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