Thema: Memelgebiet: Echt gelaufene Belege
Stefan Am: 14.12.2019 17:30:34 Gelesen: 7969# 8@  
Wenn man genau darauf achtet, findet man gelegentlich Paketkarten aus dem Deutschen Reich, adressiert an den Ort Memel aus der Zeit der Verwaltung der Interalliierten Kommission (1920-1923), ein Beispiel siehe in Beitrag [#5] bzw. Thema in [1]. Nach Auslieferung des zur Paketkarte gehörenden Paketes verblieb die Paketkarte selbst beim ausliefernden Postamt und wurde dort eine gewisse Zeit archiviert. Man sollte meinen, dass diese Bestände des Postamtes Memel seinerzeit (nach Ablauf der Lagerfrist ?) in Sammlerhand gelangt sind.

Während Paketkarten aus dem Memelgebiet nach dem Ort XYZ aus dieser Zeit gut und teuer sind (zwei- bzw. dreistelliger Eurobetrag - ja nach verklebter Frankatur und Erhaltungszustand), kann man aus dem Deutschen Reich nach der Stadt Memel adressierte Paketkarten durchaus für einen mittleren einstelligen Eurobetrag in den Belegekisten finden, so wie das nachfolgende Beispiel, gefunden auf der diesjährigen Briefmarkenmesse in Sindelfingen.

Nachfolgend eine Paketkarte aus der Anfangszeit der Interalliierten Verwaltung von 1920:



Paketkarte vom 17.01.1920 aus Berlin-Lichterfelde nach Memel, Paketgewicht von 2 (?) kg, rückseitig Durchgangsstempel aus Memel vom 22.01.1920, Unterscheidungsbuchstabe c

Das Memelgebiet wurde wenige Tage zuvor, am 10.01.1920, aufgrund des Inkrafttretens des Versailler Friedensvertrages unter internationale Verwaltung gestellt.

Gruß
Pete

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=12434&CP=0&F=1
 
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