Thema: (?) (48) Bund Druckverfahren und Druckveredelungen von Briefmarken bestimmen
Ben 11 Am: 21.12.2019 09:28:20 Gelesen: 15853# 8@  
@ Vernian [#33]

Guten Morgen Zusammen,

ist schon ein interessantes Teil, nicht wahr? Habe mir die Marken erstmal von der Post geholt, um sie dann zu untersuchen.

Hier einmal ein Bildausschnitt mit 200-facher Vergrößerung.



Die Angaben zum Offsetdruck sind richtig. So sind die Grundfarben z.B. alle flach gedruckt. Stichtiefdruck ist nicht zu erkennen. Auf der Rückseite der Marke müsste man in diesem Fall die Prägungen sehen, da die Farbe mit sehr hoher Pressung aus der Druckform auf das Papier übertragen wird.

Hier wurde zusätzlich zum Offsetdruck eine Veredelung mit UV-Lack durchgeführt. Dieser könnte bereits schwarz eingefärbt gewesen oder passgenau auf die gedruckte schwarze Farbe aufgetragen worden sein. Eine UV-Lackierung erlaubt ziemlich große Schichtdicken. Der aufgetragene Lack wird durch Bestrahlung mit UV-Licht ausgehärtet. Dispersionslack (also Drucklack) ist das nicht, da auch hier die Schichtdicke viel dünner ist. Schaut Euch die Marke mal unter UV-Licht 256nm an. Der farblose Dispersionsdruck befindet sich innerhalb des Markenbildes auf der weißen Fläche und beinhaltet die Seltenen-Erden-Pigmente des IR-Sicherheitsmerkmales.

Die Herstellung der Marke passiert in einer Maschine. Das Lackierwerk für den UV Lack folgt auf die Offsetdruckwerke. Nach dem Lackierwerk folgt unmittelbar der UV-Licht Trockner. Man spricht immer noch von einer Offsetdruckmaschine, auch wenn diese zusätzliche Veredelungen durchführen kann.

Übrigens werden metallpigmentierte Farben wie Gold oder Silber meist im Flexodruck auf das Papier gebracht. Das Flexodruckwerk reiht sich ebenfalls in die Maschine ein und funktioniert ähnlich wie ein Lackierwerk. Die anderen genannten Marken muss ich mir mal ansehen.

Einen schönen 4.Advent wünsche ich Euch allen.
Ben.
 
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