Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 04.01.2020 12:01:35 Gelesen: 175324# 376@  
Liebe Freunde,

nur der liege Gott allein weiß, warum die meisten Portomarkenbriefe optisch etwas weniger attraktiv sind, als die der Freimarken, aber es ist halt so. Um so mehr freue ich mich immer wieder, wenn ich einen erwischen kann, der optisch erstklassig daher kommt, noch dazu, wenn man ihm im Damenformat faltete.



Aber auch der Inhalt ist bei Portobriefen immer von Interesse, wenn es welchen gibt. Hier gibt es Gottlob welchen und ich möchte ihn euch nicht vorenthalten:

Frankfurt am Main, den 15.7.1867 ... Es ging um die Bestätigung des Eingangs einer Remisse über 265 Francs und 83 Centimes nach Mailand, die ein Frankfurter nicht in Preussen (ab 1.7.1867 war die ehemals freie Reichsstadt nicht mehr von Thurn und Taxis, sondern von Preussen postalisch übernommen worden) in Form eines Briefes zu 9 Kreuzer dort abgehen ließ, sondern er schmuggelte das Schreiben lieber nach Nürnberg, wo er es als unfrankierten Ortsbrief mit 3 Kr. Portomarke durch den Stadtbriefträger Nr. 16 zustellen ließ. So sparte er sich 6 Kreuzer. Hätte er für einen Kreuzer den Brief frankiert, hätte er sich noch 2 weitere Kreuzer sparen können, aber so sparsam war man jetzt wirklich nicht.

Solche Stücke sind mit Portomarken nicht häufig und einen viel Schöneren kenne ich nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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