Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
bernhard Am: 05.01.2020 19:55:08 Gelesen: 419232# 827@  
@ filunski [#24] [#108]

Ergänzend zu den Beiträgen von Peter (und Walter) zum Versuchs-Handrollstempel aus Nürnberg habe ich nun das Patente dazu gefunden. Der Kaufmann Albert Knappe aus Nürnberg, Generalvertreter für mehrere auswärtige Maschinenbaufirmen, beschäftigte sich offenbar mit einem speziellen Briefkasten. Bei diesem Briefkasten werden die eingeschobenen Briefe einer rollenden Stempelvorrichtung zugeführt und von dieser gleich automatisch entwertet.

Dieses Patent wurde auch schon bei Manfred Stephan, Zahlreiche Kasten sieht man hängen (1989) vorgestellt - über Versuchsergebnisse oder dergleichen ist aber nichts bekannt.



Kurze Zeit später reichte er den ausgetüftelten Rollstempel - nun als Handrollstempel ausgeführt - nach.



Interessant ist, wie das Stempelgerät aufgebaut war. Die kurze Wiederholung vom Postamt und Datum wurden von kpl. durch die Walze geführte Typen erreicht, die mittig mit einem Stift fixiert und gesichert wurden. So wird mit einer Umdrehung der Walze gleich 2x das entsprechende Postamt und das Datum abgerollt. Dies war dann auch der eigentliche Patentanspruch.

Hier allerdings wird auch gleich ein Nachteil sichtbar. Im Patent wird dies mit einer einzigen Type dargestellt, also mit Datum und Stundenangabe welche theoretisch nur eine Stunde Gültigkeit hatte. Wie viele Einsätze musste sich das Postamt zulegen um alle Tage abzudecken und auch noch die Einlieferungsstunden mit zu berücksichtigen?



Mit diesen 3 Beiträgen lässt sich nun ein schöner Artikel basteln. Die Krönung wären jetzt noch die Versuchsberichte dazu. Außerdem wäre noch die Herstellerfirma interessant. Bei letzterem tippe ich auf 2 Firmen. Eine Firma firm in der Blechbearbeitung (Nürnberger Spiele-Hersteller), die zweite Firma evtl. ein eingeführter Poststempel-Lieferant, möglicherweise die Fa. Geo Müller.

Viele Grüße
Bernhard
 
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