Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 10.01.2020 23:21:52 Gelesen: 418541# 837@  
@ Nordluchs [#836]

wenn man bedenkt, wie früher gestandene Auktionshäuser den Nürnberger Stempel falsch bezeichnet und nette Preise angesetzt haben, ist die jetzige Entwicklung doch schon toll.

Hallo Hajo,

da die Handrollstempel schon immer Stiefkinder waren, hat sich auch kaum jemand mit solchen "Exoten" näher beschäftigt. Dieser Handroller aus Nürnberg bildet da keine Ausnahme, zumal er auch selbst von guten Experten gar nicht als solcher erkannt wurde. Auch in den Auktionshäusern nahm man da die Informationen, die man gerade bekommen konnte. Ich kenne nur zwei einschlägige Stempelwerke wo dieser Stempel überhaupt erwähnt wird. Das schon genannte Werk von Quast [1] (dort richtig beschrieben) und das schon einige Jahre früher erschienene Handbuch von Helbig [2]. Bei Helbig wird er als erster bayerischer Maschinenstempel beschrieben, was ja nicht zutrifft, und diese Beschreibung fand wohl auch Eingang in Auktionsbeschreibungen.

Von Kennern wird der natürlich ordentlich bezahlt, zu bekommen ist er ja so gut wie gar nicht. Aber das kennst du ja sehr gut von den "Roten". ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Wilhelm Quast, Die Post in Nürnberg, 1615 - Kriegsende 1945, Nürnberg Eigenverlag 1991
[2] Joachim Helbig, Handbuch der bayerischen Ortsstempel 1876-1920, Ke-O, München Selbstverlag 1986
 
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