Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 24.01.2020 15:17:00 Gelesen: 173199# 382@  
Liebe Freunde,

die einzig wirklich erwähnenswerte Korrespondenz hinsichtlich in Bayern eingehender Portochargébriefe (möglich ab 1.1.1861 bis zum Ende der Kreuzerzeit) ist die an die mechanische Baumwollspinnerei in Hof. Nach dort kenne ich ca. 15 Briefe und ich denke, es wird noch viel mehr gegeben haben. Hier einer aus Plauen vom 17.1.1871 nach Hof mit 4 Groschen für den einfachen Brief taxiert.



Das Besondere aber ist, dass laut der Statuten das Porto immer in der Währung der Abgabepost zu notieren war, also ab dem 1.1.1868 paritätisch (zuvor unparitätisch 1 Groschen = 3 Kreuzer) 1 Groschen = 3,5 Kreuzer.

Einfache Briefe kosteten demnach 2 Groschen Reco/Chargé und 2 Groschen Porto. Schwere über 1 - 15 Loth 3 Groschen Porto, so dass wir bei den Aufgabeposten in Norddeutschland entweder 4, oder 5 Groschenporti vor uns haben.

Aber da ja in rheinischer Währung zu taxieren war, müssten folglich 14 Kr. Briefe und 18 Kr. Briefe in großer Zahl nach Hof existieren - aber dem ist nicht so; die meisten mir vorliegenden wurden in Groschen taxiert und in Hof auch nicht in rheinische Kreuzer reduziert. Evtl. könnte ich mir vorstellen, dass die mechanische Baumwollspinnerei gerne ihre Porti in Groschen zahlte? In Hof dürften Groschen aus Preussen und Sachsen "gangbare Währungen" gewesen sein, sprich solche, die eine Poststelle annehmen konnte. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung von mir, denn ich war ja nicht dabei.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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