Thema: Die Philatelie verlagert sich ins Internet - nur noch 4 Bieter im Auktionssaal
olli0816 Am: 24.01.2020 20:08:53 Gelesen: 4421# 19@  
Hallo,

ich finde die Ausführungen sehr interessant. So, dass die Kommissionäre quasi allmächtig sind gegenüber den normalen Bietern. Wenn man einer Auktion beiwohnt - was ich äußerst selten tue, sieht man sie natürlich und sie sind mit Abstand die aktivsten. Sie bieten mitunter auch gegeneinander und ja, manchmal gibt's die berühmten 10%igen Untergebote. Und auch während der Pausen und danach wird mit Sicherheit noch etwas gehandelt.

Aber so benachteiligt ist man als Vor-Ort-Bieter auch nicht. Meine Wenigkeit als stinknormaler Sammler hat sogar im Bietersaal schon einige Zuschläge -10% bekommen. Jetzt kommt es noch schlimmer: Im Nachverkauf über Internet ist es mir sogar mehr als einmal gelungen, Lose für -20% zu bekommen, wenn ich explizit nachgefragt habe. Sprich, ich schreibe eine nette Mail an das Auktionshaus und wenn sie einverstanden sind, bekomme ich das Los. Ich hatte auch schon einen Anruf, wo sich dann jemand gemeldet hat mit einem Gegenvorschlag. Und wenn z.B. Philasearch aufgrund der Angaben des Auktionshauses keine Untergebote akzeptiert, steht es bei Interesse zu einem Los jedem frei, das Haus anzuschreiben. Nichts ist in Stein gemeisselt, auch wenn sich die Bedingungen noch so streng anhören. Letztendlich hat jedes Auktionshaus Interesse an Umsatz und das ist allemal besser als ein unverkauftes Los.

Die Preissetzung bei den Auktionshäusern ist höchst unterschiedlich. Manche bieten recht preisgünstig an und hoffen - zurecht - das durch die niedrigen Ausrufpreise viel verkauft wird. Das sieht man daran, dass die durchschnittliche Anzahl der Rücklose niedriger ist. Hier kann man sehr gut via Internet live mitbieten und auch dort sind gute Preise möglich. Nachlose bebieten ist bei dieser Art Auktionshäuser meist nicht mehr sonderlich interessant. Obwohl man manchmal trotzdem noch nettes finden kann.

Und dann gibt es die mit den hohen Ausrufspreisen. Da bleiben viele Lose liegen, obwohl durchaus nettes vorhanden ist. Und gerade hier kann man als Sammler sich an diese Häuser wenden und mit den Preisen etwas verhandeln oder halt standardmäßig die -10% bieten. Trotz der Kommissionäre, die nachträglich doch so viel handeln, bekommt man zumeist recht viele bebotene Lose. Kann ich aus erster Hand so bestätigen. Selbst wenn die Auktion schon ein paar Wochen vorbei ist.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
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