Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 15.03.2020 00:19:44 Gelesen: 299224# 793@  
@ nor 42 [#792]

Besten Dank, geschätzter Kollege, für den Hinweis.

Seltsam, ja, da vorne ist auch eine Tabelle (Tab. 4).

Ich rekonstruiere daraus:

C. Scrisori "alte localitati" (Brief andere Destinationen (als lokal)) = 2500 Lei
TE. Taxa expres "alte localitati" (Express-Zuschlag) = 6000 Lei
TFR. Taxa de reclamatie (Rec.) (Einschreibe-Zuschlag) = 3000 Lei

ergibt tatsächlich 11'500 Lei.

Wann allerdings Tabelle 26 gilt, und wann Tabelle 4, ist mir im Moment nicht klar.

@ bignell [#786]

Ich habe mich gefreut, als ich nun auch einen 12-Farben-Brief fand!



Nicht weniger als 14 Marken wurden verklebt, 12 verschiedene (2 je zweimal), in den Wertstufen 1 Leu, 3.50 Lei, 4.50 Lei, 5 Lei, 6.50 Lei, 10 Lei, 11 Lei, 12 Lei, 20 Lei (2 Motive), 80 Lei und 100 Lei. Zählen wir die Nominale zusammen, errechnen wir eine Summe von 298.50 Lei.

Ob dies irgend einen Sinn macht, bleibe dahingestellt. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Briefmarken, die verklebt wurden, zum Zeitpunkt der Verwendung gar keinen Wert mehr hatten, denn - wir haben schon darauf hingewiesen - Rumänien hatte eine böse Inflationsperiode erlebt.

Am 15.8.1947 wurde eine Währungsreform durchgeführt. Im CMPR '74 steht zwischen der Ausgabe 1947 (15 iunie) und 1947 (15 august) folgender Hinweis:

20.000 Lei = 1 Leu stabilizat

...und der Tarif für einen Brief "C. Scrisori "alte localitati"" sank von 15'000 Lei (seit 28.4.1947) auf 12 Lei (ab 15.8.1947). Da der neue Lei aber mit dem Faktor 20'000 abgewertet war, verbarg dieser Schritt eigentlich eine Erhöhung um das 16-fache:

Tarif: 28.4.1947 = 15'000
Tarif: 15.8.1947 = 12 neue = 240'000 alte Lei

Bei einer sauberen Zäsur wären wohl am 15.8.1947 die alten Marken durch neue ersetzt worden; es gab ja auch eine neue Serie mit König Michael I. und Landesansichten. Die alten Marken waren ja praktisch wertlos (298.50 Lei alt = 0.015 Lei neu).

In unserem Fall schien der Postbeamte grosszügig gewesen zu sein. Mit 6 sauberen Tagesstempeln entwertete er die (praktisch wertlosen) Marken. Ob der Brief sein Bestimmungsland, Schweden, allerdings je erreichte, können wir nicht feststellen. Auch auf der Rückseite finden wir keine entsprechenden Hinweise.

Vermutlich wollte einfach ein Sammler eine schöne bunte Frankatur kreieren. Ob der Brief ab Turnu Severin postalisch je ins Ausland, in den hohen Norden gesandt wurde, darf bezweifelt werden. Vielleicht blief der Brief beim Absender und wir haben hier eine Gefälligkeits-Abstempelung vor uns.

Heinz
 
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