Thema: (?) (66) Oberschlesien - Marken, Prüfer und philatelistische Zukunft
Stefan Am: 15.03.2020 12:33:11 Gelesen: 34826# 58@  
@ opti53 [#78]

vielen Dank für das Angebot, das ich gerne annehme. Zu dem Scan muss ich sagen, dass mir meine Marke farblich dunkler erscheint, als das im Scan herauskommt.

Auf den in Beitrag [#56] gezeigten drei Urmarkenfarben kommt die Farbe a (Marken links außen) auf dem Scan heller daher, als diese im Original erscheint.

Ich halte dein Exemplar für eine Aufdruckfälschung. In deinem Fall gehe ich davon aus, dass es sich bei der Urmarkenfarbe um die Farbe a (oder eher um die Farbe b) handelt. Damit wäre der Aufdruck im Sinne der Briefmarkenkatalogisierung per Definition falsch. Weiterhin wirkt insbesondere die Währungsangabe "Pf." unscharf bzw. teils auch verstümmelt. Insbesondere die erste Auflage der Mi-Nr. 10 war vom Druckbild her recht scharf und sauber gehalten. Weitere Unterschiede zwischen echt und falsch lassen sich anhand der Aufdruckfarbenzusammensetzung unter einer guten Lupe bzw. unter dem Mikroskop erkennen. Zum eigenen Vergleich der Aufdrucke empfiehlt es sich, Exemplare der Mi-Nr. 10 aus der ersten Druckauflage zu besorgen und selbst zu vergleichen.

Wie man sieht, ist auf der Rückseite der Prüfstempel von Dr. Müller, Leobschütz. Aber da hatte ich schon gelesen, dass das nicht zwangsläufig eine Garantie ist.

Wie der Michel-Katalog bereits richtig schreibt, sind die Prüfzeichen von Max Haertel (Oppeln) und Dr. Müller (Leobschütz) aus heutiger Sicht nicht als zuverlässig einzuschätzen. Im Verlauf der Jahre verwendeten beide Prüfer unterschiedliche Prüfzeichen. Es gibt jeweils ein Prüfzeichen, welches vergleichsweise eher auf Originalen vorkommt (vermutlich weil seinerzeit bei Verwendung des jeweiligen Prüfzeichens vergleichsweise mehr Originale und weniger Fälschungen zur Prüfung vorgelegt wurden). Der kleine Rechteckstempel "Dr. MÜLLER / LEOBSCHÜTZ" wurde für die meisten vom ihm signierten Briefmarken verwendet und es handelt sich dabei um einen Stempel, welcher vermutlich erst später zum Einsatz kam.

Gruß
Pete
 
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