Thema: Altdeutschland Thurn und Taxis Fahrpostbriefe
bayern klassisch Am: 19.03.2020 22:23:40 Gelesen: 1996# 4@  
@ M.P.D. [#3]

Hallo Mike,

der Wert von vormarkenzeitlichen Briefen hängt von mehreren Faktoren ab:

1. Seltenheit und Schönheit des/der Stempel.

2. Schönheit der Anschrift (Kalligraphie).

3. Destination (wohin lief der Brief - ein Brief von München nach Augsburg von 1840 war viel häufiger, als einer von Augsburg nach Japan).

4. Bekannter Absender (Promi) und/oder bekannter Empfänger (auch Promi) kann einen Brief, vor allem mit vollem Inhalt, zu einer Bombe machen. Beispiel: Ein Brief von Richard Wagner an den bayerischen König Ludwig II ist ein Hundertfaches teurer, als der gleiche Briefe von Oma Laufer an Opa Laufer.

5. Besonderheiten bei der Beförderung - Einschreiben, Rückschein, Express oder Ähnliches bedingen teils erhebliche Aufschläge, weil sie damals selten und mit teils hohen Kosten verbunden waren.

6. Briefe zwischen 2 Ländern konnte es 40 Jahre lang geben, oder vlt. nur 2 Wochen, dann gab es vlt. eine andere politische Situation (Krieg z. B.). Gibt es also zwischen 2 Ländern 40 Jahren alng Post, wird es Hunderttausende von Briefen gegeben haben; bei nur 2 Wochen ist jeder Brief eine Kostbarkeit.

Das war nur auf die Schnelle und auszugsweise eine Schnelleinführung in die klassische Philatelie und Postgeschichte; bei Fragen stehe ich gerne bereit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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