Thema: Erste Prüfungskennzeichen oder privates Gekritzel - ? Ur-Alt-Signierungen ?
Lars Boettger Am: 24.03.2020 17:58:03 Gelesen: 1933# 2@  
@ Zeitlos [#1]

Hallo Helmut,

m.E. interpretierst Du in die Signaturen bzw. die Vermerke (wenn es denn welche sind) zu viel hinein. Auf der Seite [1] gibt es keinen Prüfer der Germania-Marken mit den Initialen "W B" (zumindest habe ich keinen gefunden).

Auf der Seite [2] wird für Germania ein Werner Bachmann erwähnt [3]. Deutsche Briefmarkenprüfer wie Drahn oder Thier hatten schon um die Jahrhundertwende prägnanten Prüfstempel, um dadurch eine Nachahmung ihres Prüfzeichens zu erschweren. Französische, italienische und luxemburgische Prüfer haben oft mit Bleistift signiert, aber diese Signaturen waren weitaus schwerere nachzuahmen, als das gezeigte "W B". Im dritten Band der "Phila Historica" von Wolfgang Maassen [4] wird auf Seite 136 ein "W. Bachmann" erwähnt, allerdings war er wohl ein politischer Leiter der NSDAP.

Die nächste Frage wäre, warum eine "Feld-, Wald- und Wiesenmarke" wie die 40 Pfennig-Germania geprüft oder signiert hätte werden sollen. Die Marke ist m.E. nicht sonderlich gut erhalten. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass sie jemand plattiert hat und die prägnanten Merkmale auf der Rückseite vermerkte. Wiederum möglicherweise war das besagter Werner Bachmann.

Noch eines: Ich bin weder Germania-Experte, noch kenne ich en detail alle alten Prüfzeichen. Aber ich möchte einfach eine etwas konträre Meinung zu der Marke in die Diskussion werfen.

Beste Grüße!

Lars

[1] http://www.filatelie.fi
[2] http://www.briefmarken-pruefer.de
[3] https://briefmarken-pruefer.de/de/1635-Werner-Bachmann.html
[4] http://philahistorica.de/Dokumente/PhilaHistorica_2019_03.pdf
 
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