Thema: Kommunikative Akzeptanz zwischen Philaseiten-Usern
DL8AAM Am: 16.12.2009 20:20:13 Gelesen: 7302# 3@  
@ Henry [#1]

Es gibt eben Menschen, die sich über bestimmte Sammelgebiete durch viel Geld- und Zeiteinsatz ein Wissen angeeignet haben, das eben manchmal höher liegt

Ich weiss nicht, ob das auf meine Stellungnahme gemünzt ist. Aber es geht mir, vielleicht ist das etwas in der Länge des Textes verloren gegangen, NICHT drum, die fachliche Kompetenz von "Gurus" zu hinterfragen. Von der leben und profitieren wir alle. Wobei ein "Guru" auch nicht der "Fachmann" ist, sondern eher jemand der meint allgemeinverbindlich eine Philosophie vorgeben zu wollen. Die angesprochene Hörigkeit bezieht sich eben NUR auf diese philosophischen Aspekte, auf KEINEN FALL auf fachliche Kenntnisse.

Ich sehe da immer noch "meinen" altforderen Phila-Senmeister vor Augen, der mir seinerzeit als beginnenden Briefmarkensammler, quasi "mit der Rute in der Hand" Handlungsanweisungen (ich meine nicht fachlicher Art wie "Briefmarken reisst man nicht vom Umschlag runter, sondern löst sie vorsichtig im Wasserbad ab") vorgab, nach der Devise "sowas sammelt man nicht", "sammeln darfst Du das" und auch nur "so". Gerade diese "Nase" erzählte mir beispielsweise, dass Stempel nur "schön" seien, wenn sie das Markenbild nicht verschandeln und so gerade mal 1/4 am Rande zu sehen sind. Wenn ich mir meine Bundsammlung aus der damaligen Zeit anschaue, kommt mir immer noch Das Schütteln. Habe deshalb damals mein kostbares Taschengeld in postfrische Neuheiten getauscht, die ich dann regelmäßig mit diesen Eckrandstempeln habe "entwerten" lassen. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich dann vor Jahren plötzlich aufgehört habe "BUND" zu sammeln, wollte einfach nicht alles rückwärts wieder Neu-Ersammeln.

Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich mit dem Sammelgebiet USA angefangen habe. Da ist es ja dort postalisch üblich (Vorschrift), dass der Tagesstempel links (nicht wie bei uns rechts) neben der Briefmarke zum Einsatz kommt, rechts sitzt hier ja bekanntlich der "Werbeeinsatz". Der Tagesstempel soll (darf) gewollt nicht auf die Briefmarke, sondern sollte neben der Marke sein, der dann trotz noch so bunter Briefmarke immer noch gut lesbar auf den Beleg zu finden ist. Eine an für sich sehr sinnvolle postalische Regelung. Das andere Extrem zu der unseeligen Eckrandstempelphilosophie deutscher 70er-Jahre Sammlerprägung. Bedarfsgestempelte Marken bekommen folglich in der Regel den Werbeeinsatz mitten auf den Kopf. Finde ich schöner, wohl aus kleinkindlichen Trotzverhalten auch wenn ich das immer mit der von der postalischen Aufgabe her, den Puristen gegenüber mit "ist doch sinnvoller" begründe. ;-)

Um das nochmals klarzustellen, es geht mir nicht um eine fachliche Kompetenzdiskussion. Der Punkt war, dass man als Sammler die "wie Antworten" ruhig selbst hinterfragen sollte und keinen pauschalen Vor-Verneinungen von "Gurus" folgt, seien es Fiskalmarken, "alte Ganzsachenauschnitte", "Wellenstempel auf Blocks", moderne "Kugelschreiberentwertungen" oder "Nachträglich entwertet-Stempel" etc. Jeder sollte da selbst entscheiden dürfen, ohne sich rechtfertigen zu müssen und Ausreden gegen Argumente wie "Igitt nicht anfassen, das ist Bäh" zu erfinden. Ob ich mit einer "Bundsammlung - Bedarfsentwertet mit Kugelschreiber" irgendwann mal Großgold erziele, steht auf einem ganz anderen Blatt und sollte dann aber auch vollkommen egal sein. ;-)

Vor fachlicher Konpetenz ziehe ich jederzeit ehrfürchtig den Hut, wirklich, ernsthaft !

Nur bei Aussagen wie "das kann man (=ihr) so nicht sammeln" hebt sich mir dieser schon ganz von alleine. ;-)))

Have fun and enjoy your hobby! ... und sorry, falls sich jemand persönlich auf die Füsse getreten fühlte, das sollte so nicht rüberkommen, möchte ja auch nicht irgendwann mal selbst als Guru dastehen ;-)) Wollte nur für ein wenig mehr Toleranz gegenüber anderen Sammelformen werben.

Thomas

Und Nein, ich selbst baue gerade keine Kugelschreiberentwertungssammlung auf. ;-)

Aber alte Ganzsachenauschnitte der USA tue ich schon sammeln.
 
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