Thema: "Schöne Briefe" - langweilige Briefe und deren philatelitischer Wert
NikFFM Am: 16.04.2020 23:18:17 Gelesen: 1201# 1@  
Häufig entdecke ich Briefe, die nach folgendem Prinzip erstellt wurden: Man nehme bevorzugt einen Firmenumschlag und suche sich eine hohe Portostufe um portogerecht Sätze, Blocks, Paare usw. unterzubringen und versende den Brief an sich oder einen Freund. Portostufenbedingt finden sich noch Aufkleber, Stempel und Aufschriften, Bahnpoststempel und Ankunftsstempel. Diese Machwerke werden dann als "schön" gesehen, mitunter weil sie eine postalische Verwendung belegen. Kaum besser sind die inflationär auftauchenden Wertbriefe von Briefmarkenhändlern, die mit Mischfrankaturen u.ä. aufgesetzt wirken.

Briefe sammele ich nur als Beifang, lege aber Wert auf eine gewisse historische Relevanz. Beispiele:

Die Express-versendete Postkarte eines Mercedes-Händlers an eine Lederwarenfabrik in Offenbach, der dringend passende Koffer für einen Mercedes 190SL braucht.

Der Briefumschlag eines arisierten Unternehmens, wo der neue Eigentümer nur mit einem Handstempel den Namen des Vorbesitzers geschwärzt und seinen daneben gestempelt hat.

Ein Werbebrief von Siemens Berlin, dessen Umschlag offensichtlich zur Briefmarke "Philip Reis" passend gestaltet wurde und für ein neues Telefonanlagensystem wirbt, es wurde kein Freistempel verwendet.

Wie sehen das spezialisierte Briefesammler?
 
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