Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
epem7081 Am: 19.04.2020 19:22:56 Gelesen: 1850496# 8298@  
Hallo zusammen,

Gestern habe ich zwei Inflationsbelege übernehmen können, die mir in mehrfacher Hinsicht interessant erscheinen und letztlich auch Fragen aufwerfen. Beide amtlichen Belege sind eigentlich keine Briefumschläge, sondern einseitig bedruckte Formblätter, die dann durch entsprechendes Falten unmittelbar für den Postverkehr genutzt werden konnten.



Der Beleg vom 7.3.1923 aus BERLIN NW / * 40 c stammt, wie der violette Absenderstempel aussagt, von der "Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts Berlin-Mitte" und fällt in die PP 13. Die Frankatur wurde mit Dienstmarken 5x MiNr 73 (50 M) und 3 x MiNr 71 (10 M), in Summe mit 280 M ausgeführt. Briefporto zu der Zeit 100 M. Weitere Gebühren?



Der Bedeutung des Stempels nach meiner Lesart I45.R (?) ist mir unbekannt. Zusätzlich wird der Beleg "veredelt" mit dem roten Hinweisstempel zur Zustellungsurkunde. Die Rückseite vermerkt wohl die handschriftliche Bestätigung der Übergabe.





Der zweite Beleg stammt ausweislich des noch vorhandenen Papiersiegels (und des Inhalts) vom Finanzamt Diusburg und wurde von dieser Stelle am 15.8.1923 beim Postamt DUISBURG / * 2 c aufgegeben und fällt somit in die PP 15. Für die rückseitige Frankatur mit Dienstmarken kam 18 x MiNr 74 (100 M), in Summa 1800 M zum Einsatz. Briefporto zu der Zeit 1000 M. Weitere Gebühren?



Weitere "Schmuckstücke " dieses Belegs stellen eine vom ersten Beleg abweichende Gestaltung des Hinweisstempels zur Zustellungsurkunde, sowie ein beachtenswerter Hinweis "Bei ungenügender / Frankierung / nicht absenden" sowie letztendlich der INFLA-Prüfstempel dar.

Für mich stellen sich nun die Fragen:

1. Welche der aufgebrachten Stempel sind von postalischer Bedeutung bzw. wurden von Postbeamten aufgebracht?

2. Wie erklärt sich die Höhe der jeweilige Frankatur?

Hier bin ich wieder auf die Erklärung der INFLA-Experten gespannt.

Allen wünsche ich noch einen schönen Sonntagabend und kommt gesund durch die nächste Zeit.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
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