Thema: Delcampe und der Umgang mit Fälschungen
olli0816 Am: 05.05.2020 19:39:25 Gelesen: 43533# 91@  
@ Baber [#87]

Im Nachbarforum wird gerade episch über den größten Händler von delcampe diskutiert. Der Anbieter hat sich auch selber zu Wort gemeldet.

Ich muss allerdings sagen, wenn ich mir die Beispiele so anschaue, dass wir uns in dunkelgrauen Bereichen aufhalten.

Es ist offensichtlich, dass es eine ganze Reihe von Angeboten mit entsprechend hohen Beträgen gibt, die wohl schnell zu erkennen sind. Kein Sammler und sicherlich auch kein Plattforminhaber kennt jedes Gebiet so gut, dass er alles aussortieren könnte. An manchen Diskussionen sieht man, das selbst Spezialisten bei einigen Sachen sich nicht einig sind. Dagegen spricht ja auch nichts und ich bin sicher niemand, der die Inquisition rufen würde, wenn ein Händler mal einen Fehler oder im Vergleich zu den vielen Angeboten mehrere Fehler macht. Bei Kleinkram bis vielleicht 20 EURO ist der Schaden nicht so groß, dass jemand ruiniert wird. Aber ich finde, bei 300 oder 500 oder noch mehr EURO hört der Spaß dann langsam auf. Und da gibt es mehrere Anbieter, wo die "Versehen" hüstel ein wenig zu oft erscheinen.

Und wenn man eine große Plattform hat, ist es nicht verkehrt, wenn dort immer wieder fälschungsgefährdetes Material angeboten wird, mindestens einen Spezialisten angestellt an Bord zu haben der regelmäßig nichts anderes macht als die Angebote zu checken. Kurioserweise, wenn man sich die "Fälschungen bei eBay" in dem anderen Forum anschaut, wiederholen sich einige Namen immer wieder. Die falschen Marken werden gelöscht und ein paar Tage oder Wochen später sieht man den gleichen Mist wieder. Pardon, aber bei einem solchen Verhalten sollte man erst eine Verwarnung aussprechen und wenn es nicht hilft: "Adios Amigo, geh mit Gott, aber flott und kehre nie wieder zurück".

Das Argument, man könne nicht alle Angebote prüfen ist ziemlich lau. Sehr viele Händler sind nicht oder so gut wie nicht verhaltensauffällig. Man muss sich auf die auffälligen konzentrieren und das ist beherrschbar. Sieht man von den Balkan- und Rumänienfälschern mal ab (deren Mist erkennt man i.d.R. sehr schnell), weisen sich viele schwierige Anbieter dadurch aus, dass sie erstaunlich viele Angebote haben, weil es gewerbliche sind - auch wenn manche so tun, als ob sie Opas Markensammlung privat vom Dachboden verkaufen. Das kann ein Plattformanbieter dieser Größe stemmen.

Der Plattformanbieter (hier ist kein bestimmtes Unternehmen gemeint) ist mit dem laschen Handeln gleichzeitig unfair ggü. seinen ehrlichen Händlern. Die haben den Schaden, weil es Sammler da draußen gibt, die meinen für vermeintlich gute Preise den Superschnapp zu machen, obwohl sie nur verarscht werden. Gleichzeitig beschweren sich die gleichen Sammler, dass sie bei demjenigen, der versucht seine Ware reell zu verkaufen viel zu teuer wäre. Klar, das eine ist das Original und das andere fast Original. Das heißt, die Plattformanbieter mit den Mechaniken zur Veräppelung der Sammler treten ihre guten Händler in den Arsch. OK, genügend unflätige Worte. Richard, ich bin dir nicht böse wenn Du es etwas entschärfst. :)

Für heute habe ich genug geschrieben.

Grüße Oliver
 
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