Thema: Delcampe und der Umgang mit Fälschungen
bovi11 Am: 07.05.2020 21:29:10 Gelesen: 43282# 96@  
Ein paar grundsätzliche Gedanken:

Hier geht es nicht um den/die Fälschungsverkäufer an sich, sondern darum, wie die Plattform damit umgeht. Wenn ein Verkäufer über Jahre immer und immer wieder auf zahlreiche Angebote hingewiesen wird, in denen er Fälschungen anbietet und er diese, nachdem sie gelöscht wurden, nach einiger Zeit erneut einstellt, hat auf einer seriösen Plattform nicht verloren. Da muß die Plattform, in dem Fall Delcampe, für sich entscheiden, ob man im Markt als ernstzunehmender Marktplatz wahrgenommen werden will, oder ob man mit der Einordnung als „Fälscherparadies“ zufrieden ist und damit leben will.

Ist man nicht bereit, seine Plattform möglichst sauber von Fälschungsanbietern zu halten, darf man sich allerdings nicht wundern, wenn dies immer und überall breitgetreten wird. Mittelfristig schafft sich der Marktplatz auf diese Weise selbst ab.

Der hier in Rede stehende Anbieter „diethensdorfer“ oder bei Oldthing unter „Sammlerdienst_Chemnitztal“ unterwegs, wurde über viele Jahre immer wieder auf Fälschungen hingewiesen und die Angebote wurden gelöscht. Er hat die Angebote fast immer nach einiger Zeit erneut veröffentlich und mit den alten handgeschriebenen Zettelchen mit Phantasieangaben beworben. Auf Hinweise kriegt man viele schlaue Sprüche zu hören:

„Ich kann nicht alles kennen“

oder

„Das haben wir bei einem angesehenen Auktionshaus gekauft“

oder

„Wir sind kein Fachhandel sondern Versandhändler“

oder

„Der Käufer hat ja ein Rückgaberecht“

und ähnlichen Unfug.

Solche Verkäufer sind eine Schande für eine seriöse Plattform und die damit wirbt,

Der größte Marktplatz für Sammler

zu sein. Zudem schaden solche Anbieter der Philatelie insgesamt und zwar nachhaltig. Denn wer gefälschte oder verfälschte Briefmarken in dem guten Glauben erwirbt, man habe etwas Werthaltiges gekauft, wird spätestens dann wachgerüttelt, wenn etliche Jahre später ein Wiederverkauf ansteht.

Delcampe sollte darüber nachdenken, ob man wirklich der (zahlenmäßig) größte Marktplatz für Sammler sein will, oder ob man nicht

Der beste Marktplatz für Sammler

sein will. Das aber geht nur, wenn man an der Qualität der Verkäufer arbeitet und nicht – nur um der Masse willen – jeden Schrotthändler auf seiner Plattform akzeptiert.

Wer einen Fehler begangen hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen weiteren Fehler.
Konfuzius
 
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