Thema: Umgang mit philatelistischen Internet-Plattformen
olli0816 Am: 12.05.2020 09:48:11 Gelesen: 2929# 11@  
Hallo Richard,

ich stimme mit deinem letzten Beitrag vollkommen überein und kann der Linie von Wim Ehlers nicht viel abgewinnen. Auch wenn ich den Eintrag von baber in 309 etwas kritisch sehe, finde ich den Inhalt gut nachvollziehbar.

Es wäre schön, wenn wir uns ganz normal um schönere Themen kümmern, um möglichst viel Spaß zu haben. Nur ist die Realität eine andere, wie uns gerade ein kleines Virus zeigt.

Ich finde, dass man die Zustände auf den Plattformen, wenn sie völlig aus dem Ruder laufen anprangern sollte. Letztendlich ist jetzt ein problematischer Anbieter (ich schreibe mit Absicht nicht das richtige Wort) von Delcampe nach vielen Diskussionen und mit viel Widerwillen seitens Delcampe rausgeflogen. Ich bin gespannt, wann wir wieder von diesen Leuten neue Angebote mit Zettelchen mit Fantasiepreisen in irgendeiner Plattform oder in geänderten Accounts bewundern dürfen. Es ist wie bei Sancho Panza, der gegen Windmühlen kämpft.

Wobei der illustre Kreis der Fälschungsverkäufer gar nicht so riesengroß ist. Sie kommen nur damit durch, weil die Plattformen so lax handeln und mit dem immer gleichem blödsinnigen Argument kommen, man könne nicht alle Angebote prüfen. Das geht völlig an der Situation vorbei, da die vermehrten Fälschungen hauptsächlich bei bestimmten Accounts erscheinen.

Seriöse Händler mit vielen Angeboten mögen sehr vereinzelt auch mal Mist anbieten, aber das ist nicht kritisch. Fehler passieren. Es betrifft vielmehr die Anbieter, die wiederholt negativ auffallen und vor allem bei Angeboten, wo viel Geld fließt. Markus Pichl hat gerade wieder in stampsx einen neuen Account genannt und wenn man da durchschaut, ist es ganz klar dass es ein verhaltensauffälliger Anbieter ist. Nur aufgrund der Interessenskonflikte wie Provision für Handelsplattform mit vielen Angeboten der schwierigen Anbieter, die dann bei Löschung an der Größe der Plattform rütteln würde, ist die Passivität zu erklären. Warum hat Delcampe so lange gebraucht, den sächsischen Anbieter endlich von der Plattform zu werfen? Es war doch schon in der Woche vor Ausschluss mit den vielen Meldungen einfach nur unerträglich.

Die Vorschläge von Richard oder wer auch immer sie macht werden natürlich nicht angenommen. Da sollte man sich keinen Illusionen hingeben, solange nicht vom Gesetzgeber ein Zwang kommt. Bei Markenartikeln klappte es auf einmal ganz schnell und davor hatte man das gleiche Verhalten wie bei den Briefmarken beobachten können.

Wenn ich so etwas schreibe, muss ich wegen Corona nichts kompensieren. Ich möchte die Dinge aber auch nicht weglächeln, wie Wim Ehlers oder baber es tun, sondern bin froh, dass es einige gegeben hat, die diese Missstände mit Namen aufgezeigt haben. Und es wurde viel gelesen, so ist meine Hoffnung dass sich einige Sammler, die davor etwas unkritischer mit dem Angebot umgegangen sind, jetzt vorsichtiger agieren. Die Beschäftigung mit den Betrugsvorfällen sollen ja nicht davon abhalten, bei Plattformen einzukaufen. Sie sollen vielmehr sensibilisieren, dass man nicht jeden Mist, jede vermeintliche bessere Farbe/Ausgabe für bare Münze nehmen und von vorneherein bekannte Falschanbieter meiden sollte. Den Fakt, dass es auch in 10 Jahren noch Falschanbieter gibt und der eine oder andere dabei ist, der das jetzt bereits macht, möchte ich nicht leugnen. Das ist eine logische Konsequenz, dass es problematische Zeitgenossen gibt, die sich in Gebiete drängeln wo Geld fließt. Aber man sollte es ansprechen, man sollte die Plattformanbieter dazu drängen, dass es eben nicht hipp ist eine Vogel-Strauß-Mentalität an den Tag zu legen und dass es ihren Ruf schadet. ich denke, Delcampe hat noch nicht kapiert, dass die vielen negativen Meldungen der letzten Wochen ihren Ruf massiv geschadet hat. Nun gut, manche müssen mit Schmerzen lernen. Warum nicht auch Delcampe?

Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
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