Thema: Umgang mit philatelistischen Internet-Plattformen
bovi11 Am: 12.05.2020 09:55:53 Gelesen: 2949# 12@  
@ Richard [#9]
@ Wim Ehlers [#3]

Ich unterschreibe die Darstellung von Richard voll und ganz.

Zu den einzelnen Punkten, die Wim anspricht:

"Niemand zwingt uns dazu, philatelistische Erzeugnisse im Internet zu kaufen. Besonders bei hochpreisigen Angeboten halte ich es für grob fahrlässig, ohne persönliche "Inaugenscheinnahme" soviel Geld auszugeben ohne irgendeine Garantie auf Echtheit oder einer Rückgabe.

Unseriösen Anbietern darf nicht der Weg bereitet werden, mehr oder weniger plumpe Fälschungen oder Verfälschungen zu offerieren mit der Begründung: "Wer kauft ist selber schuld."

"In den bekannten Themen hier bei den Philaseiten ist teilweise bis an die Grenze zur Beleidigung und darüber hinaus verunglimpft worden."

Wer Türpe alias Diethensdorfer als Fälschungsspezialisten bezeichnet, bringt lediglich vielfach bestätigte Tatsachen zum Ausdruck. Mit Beleidigung hat das nichts zu tun. Und wenn Plattformen mit solchen Anbietern nicht angemessen umgehen, geraten sie in den Strudel und werden mit in die Fälscherschublade gesteckt. Erfreulicherweise haben die Appelle gefruchtet und man ist auf einem guten Weg.

"Und immer wieder wird von Nicht-Juristen das deutsche Recht beschworen. Es scheint mir so, als ob die Corona-Krise dazu führt, hier bei den Philaseiten einmal richtig Dampf abzulassen und allen Frust der Welt auf Delcampe, Ebay & Co zu bündeln. Und ein persönlicher Kleinkrieg eines Altdeutschland-Spezialisten mit einem italienischen Verkäufer auf einer belgischen Plattform - welches Recht zählt da überhaupt?"

Da sich die Angebote an Abnehmer in Deutschland richten, gilt deutsches Recht und auch der Gerichtsstand ist in Deutschland (sog. Marktortprinzip).

"Wirklich wertvolle Stücke kann man bei seriösen Auktionshäusern erwerben. Das mir am nächsten gelegene Auktionshaus Rauhut in Mülheim an der Ruhr bietet vor jeder Auktion die Möglichkeit der Besichtigung. Diese Form des Verkaufs ist die Alternative zu den Nur-Internet-Plattformen.""

Ob man wertvolle Marken bei seriösen Auktionshäusern erwerben kann, ist doch gar nicht die entscheidende Frage. Letztlich kommt es durch Anbieter von falschen und/oder verfälschten Briefmarken fast zwangsläufig zu Kollateralschäden, denn bekanntermaßen gibt es immer wieder Sammler, die im Vertrauen auf die Seriosität eines gewerblichen Händlers solche Sachen kaufen und damit den Fälschungsverkäufer stärken und den ehrlichen Händler schwächen.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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