Hallo zusammen,

dank eurer Mitarbeit sieht dieser Monat sehr gut aus - vielen Dank!

Heute habe ich gleich drei Stempel aus verschiedenen Orten im Abstimmungsgebiet Schleswig (1. Abstimmungszone = Nordschleswig).



In Aabenraa oder Åbenrå (deutsch Apenrade) stimmten 1920 bei der Volksabstimmung zur staatlichen Zugehörigkeit 55,1 % der Stimmberechtigten der Stadt für das Deutsche Reich. Allerdings gehörte die Stadt zur I. Zone, in der das Gesamtergebnis aller Einwohner von Zone I zählte, so dass die Stadt zu Dänemark kam.

Bov (deutsch Bau) war ein Kirchdorf mit 450 Einwohnern (1905). Das Kirchdorf ist mit Bylderup (deutsch Bülderup) zusammengewachsenen, mit dem es einen gemeinsamen Bahnhof hatte. Heute weisen die Ortsschilder das Hauptdorf heute als Bylderup-Bov aus. Die Volksabstimmung brachte 1920 eine deutliche Mehrheit für Dänemark.



Auch Lügumkloster (dänisch Løgumkloster) lag in der 1. Zone (Nordschleswig). Bei der Volksabstimmung am 10. Februar 1920 stimmten in Lügumkloster 48,8 % für Deutschland und 51,2 % für Dänemark. Einzelheiten zur Volksabstimmung kann man auf Wikipedia nachlesen [1].

Beim Versuch die Karte zu lesen fehlt mir ein Wort. Vielleicht kann es ja einer von Euch entziffern. Die Karte geht an die Eisengroßhandlung Chr. Böhm in Flensburg. Es heißt: Ersuche höfl. in meiner Herrn Schmidt gegebenen Order den dünnen Draht und das ???garn zu streichen. Der Absender ist P. Roost, Böttcherei, Räucherei, Holzhandlung, Spez. Einfriedigungspfähle.



Hier passt finde ich die Räucherei nicht ganz. Räuchern hat zwar auch etwas mit Holz zu tun, es geht aber doch vornehmlich um Lebensmittel. Soll es doch nicht "Räucherei" heißen?

Drei Tage nachdem diese Stempel abgeschlagen wurden, erfolgte die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark. Seit gehören die Orte Aabenraa, Bov und Løgumkloster zu Dänemark.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_in_Schleswig