Thema: Delcampe und der Umgang mit Fälschungen
charly999 Am: 12.06.2020 20:21:18 Gelesen: 40415# 126@  
Ein Alternativstandpunkt:

Der ganze Kampf gegen Fälschungen auf Delcampe ist typisches virtue signalling (Seht her, was wir für tolle Fälschungsbekämpfer sind!!!) Da werden wie wild Fälschungen gemeldet, die nur einen winzigen Bruchteil der Angebote ausmachen. Oft genug wird auch gegen Vignetten und Devolutionalien vorgegangen, die erkennbar keine Marken sind, und man beschwert sich über Preise, die nicht 'marktgerecht' seien (aber nur, wenn sie zu hoch sind, Schnäppchen wollen alle machen). Gegen die Fälscher selbst wird weniger unternommen als gegen die Plattform, wenn überhaupt.

Meines Erachtens ist Delcampe selbst für sein Erscheinungsbild verantwortlich. Die lieblose Präsentation vieler Angebote, die endlose Massenware und die schauderhafte Qualität zahlloser Artikel sind mE viel schlimmer als die Fälschungen.

Hier und im Nachbarforum wird viel geschimpft. Mir aber fällt auf, daß relativ viele Fälschungen jahrelang angeboten werden, ohne daß sie jemand kauft. Die typischen Anbieter von schrottigen 'Weltraritäten' bleiben idR auf ihrer Ware sitzen.

Und einer taucht bei der ganzen Diskussion überhauot nicht auf, nämlich der verantwortliche Sammler. Wer ernsthaft Philatelie betreibt, ist zuerst einmal selbst dafür verantwortlich, wofür er sein Geld ausgibt. Wer auf Delcampe, Ebay etcpp teure Ware von unbekannten Anbietern und nicht beim vertrauenswürdigen Händler kauft, offensichtliche Falschstempel etcpp. nicht erkennen kann, sich in die eigene Tasche lügt, keine Fachkenntnisse seines Gebietes besitzt, und die Arbeit vieler Fachleute (gerade auch online) ungenutzt läßt, kurz, wer elementare Regeln des Sammelns und wirtschaftlichen Verhaltens außer Acht läßt, der verdient auch keinen Schutz.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4468
https://www.philaseiten.de/beitrag/236413