Thema: Delcampe und der Umgang mit Fälschungen
charly999 Am: 17.06.2020 23:46:47 Gelesen: 38862# 168@  
Die Vorschläge 1-4 von drmoeller_neuss sind m.E. ein sehr guter Ansatz für eine Zusammenarbeit mit dem Plattformbetreiber.

Vorschlag 6 löst u.U. nicht unerhebliche Kosten aus, und es stellt sich die Frage, warum Delcampe für die Bequemlichkeit vieler Sammler bezahlen soll. Möglicherweise findet sich ein Kompromiß, wonach nur bestimmte, besonders fälschungsgefährdete Gebiete oder Preissegmente auf diese Weise überprüft werden. Mein Vorschlag wäre, warum nicht alle interessierten Sammler auf freiwilliger Basis einen Obolus in einen Topf bei Delcampe einzahlen, aus dem dann Moderatoren vergütet werden.

Vorschlag 5 dürfte nicht unkomplizierte Rechtsfragen aufwerfen, z.B. die, nach welcher Rechtsordnung sich das Impressum zu richten hat, inwieweit Unionsrecht einschlägig ist usw.. So einfach, wie manche hier die Rechtsprobleme sehen, ist es jedenfalls nicht. Es reicht nicht, einzelne Urteile von Instanzgerichten zu zitieren, aber ansonsten schon die Rechtsgebiete durcheinanderzuwerfen. Spezialisierte Anwälte, die Delcampe helfen könnten, gibt es, aber die sind nicht billig.

Selbst wenn da alles korrekt laufen würde, die praktische Durchsetzbarkeit wäre weiter problematisch. Welcher Anwalt übernimmt schon Verfahren mit einem Gegenstandswert von Euro 100, 200 oder 500? Das lohnt nicht! Wer mit einer Fälschung betrogen wird, hat idR nur bei einem seriösen Händler oder Auktionshaus eine Chance auf Rückabwicklung, nicht bei dem Gauner auf Delcampe.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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