Thema: Rumänien: Marken echt oder falsch ?
Heinz 7 Am: 19.06.2020 13:44:53 Gelesen: 67941# 170@  
@ nor 42 [#168]

Nor 42 spricht ein Problem an, das nur schwer zu lösen ist.

Ich erwarte, ehrlich gesagt, von einer Internet-Plattform gar nicht, dass sie Briefmarken-Fälschungen erkennt/meldet/von sich aus sperrt. Auf Internet-Plattformen (wie Delcampe, u.a.) werden Millionen von Artikeln angeboten, von A-Z: Aargau-Landkartenstichen bis Zyprian-Gemälden; wie soll da eine Beurteilung der Echtheit und des Wertes möglich sein?

Eine andere Geschichte ist, dass die Internet-Plattform auf Meldungen von Lesern reagieren sollten, wenn ihnen gemeldet wird, dass ihr Angebot unzutreffend angeboten wird. Da wünsche ich mir, dass die Internetplattformen Warnungen aus der Mitte der Leser weitergeben und ggf. ein Angebot auch sperren/zurückweisen. Das geschieht manchmal, oft aber auch nicht.

Der Schlüssel zur Auflösung des Problemes liegt wirklich bei den Käufern. Es sollte sich herumgesprochen haben, dass "bessere" Marken/Stempel/Briefe/philatelistische Einheiten wegen der Fälschungsgefährdung geprüft sein sollten. Wo da die Grenze angesetzt werden soll, ist den Sammlern überlassen. Ich kenne Sammler, die akzeptieren kein Stück mit einem Wert von über CHF 200 OHNE Prüfungsbefund/Attest. Andere setzen die Grenze deutlich höher. Viele sehr erfahrene Sammler verlassen sich auch auf ihre eigene Einschätzung oder verzichten aus pekuniären Gründen auf eine Prüfung.

Noch ein Wort zu dem Angebot in Beitrag [#168].

Eine 10 Bani-Marke Vollbart ungezähnt (8. Ausgabe von Rumänien inkl.Fürstentum Moldau) gibt es in verschiedenen Farben; gelb oder orange ist üblich, rotorange ist seltener. Ihr Katalogwert liegt/lag (Michel 2010) aber nur bei Euro 40 bzw. etwas darüber (rotorange). Dass auch solche eher tiefwertigen Marken nicht davor gefeit sind, gefälscht zu werden, davon zeugt z.B. ein Blick in das Fälschungswerk von Stiedl/Billig. Und falsche Stempel wurden auch "munter" eingesetzt.

Preislich so tief bewertete Briefmarken werden selten geprüft. Schliesslich ist die Prüfung ja aufwändig und mit Kosten verbunden. Somit ist nur der geübte Sammler in der Lage die "Spreu vom Weizen zu trennen".

Dies kann durchaus als "Dividende" für den Fleiss der wissensreichen Philatelisten angesehen werden. Nor 42 zählt aus meiner Sicht bestimmt dazu!

Anbei noch ein Bild einer nicht geprüften, jedoch meines Erachtens tadellos echten Michel Nr. 27 gelb

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Dragomir nannte für die Abstempelungen dieser Marke
"early date: 23. Mai 1871"
"late date: 8. Oct. 1872" (Quelle: CMPR '74)

Die Marken waren nur gültig bis 12.Oktober 1872.

Heinz
 
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