Thema: Aus den Erivan Haub Auktionen
bayern klassisch Am: 30.06.2020 12:54:02 Gelesen: 29887# 43@  
Lieber Heinz,

nicht ganz vergessen sollte man den Ersttagsbrief Bayerns mit der 6 Kreuzer Marke vom 1.11.1849, der für 10.000 Euro ausgerufen, satte 95.000 Euro plus Zuschläge gebracht hat. Meines Wissens wohl der mit riesigem Abstand teuerste Ersttagsbrief Bayerns und wohl von ganz Altdeutschland überhaupt. Man fragt sich, was da ein Schwarzer Einser gebracht hätte? Aber egal, es wurde brutto auch so 6stellig und auf dem Niveau wird die Luft natürlich schon recht dünn - für mich leider viel zu dünn als Flachlandtiroler.



Begleitet von einem makellosen Attest vom Stegmüller Franz und den Provenienzen Boker und Haub war natürlich klar, dass hier Untergeboten kaum Aussichten hatten, erfolgreich zu sein, aber selbst mir als altem Bayern- und Auktionshasen sträubten sich die Nackenhaare, als dieser Zuschlag erteilt wurde.

Die Beschreibung bei Köhler war gut, aber nicht ganz perfekt. Die unterschiedlichen Stundenangaben bei der Abstempelung des Briefes und der Marke rührten daher, dass in den frühen Morgenstunden jemand die neuen Marken bereits gekauft hatte und später, nach Verfassens des Briefes, diesen in den Briefkasten einwarf.

Als er geleert wurde, waren erst einmal alle darin liegenden Briefe Aufgabe zu stempeln und erst danach schaute man, ob das erstmals von den mündigen Kunden verklebte Franko auch zutreffend appliziert worden war. Dies war mit 6 Kreuzern offenbar der Fall und jetzt, nach der Prüfung aller Modalitäten, konnte die Marke entwertet werden.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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