Thema: QSL Karten abzugeben
DL8AAM Am: 07.08.2020 19:20:44 Gelesen: 2596# 13@  
@ FunkerA [#12]

Nein, es waren tatsächlich Zusendungen über die Post und den Amateurfunkverein.

Einen kleinen Exkurs, wie der "interne" QSL-Kartenaustausch funktioniert. Wenn der Funkamateur seine QSL-Karte (aus Kostengründen) nicht einzeln und direkt seinem Funkpartner zukommen lassen will, nutzt er das sogenannte "QSL-Büro", d.h. er übergibt seine ausgehenden QSLs gesammelt seinem nationalen Amateurfunkverband (es gibt nur jeweils einen nationalen Verband pro Land, die über den Dachverband IARU organisiert sind).

In Deutschland seinem örtlichen Ortsverein, der alle QSL-Karten seiner Mitglieder gesammelt an den nationalen deutschen Verband (DARC in Baunatal) weiterreicht. Die Abermillionen von QSL-Karten werden dort in einer Anlage, ähnlich wie in einem Briefzentrum, automatisiert gelesen und sortiert. Innerdeutsche Karten gehen an den für den Empfänger zuständigen Ortsverein, Karten an ausländlische Funkamateure werden an die jeweiligen nationalen Verbände weltweit weitergeleitet.

In Deutschland erfolgt der Versand normalerweise im Monatstakt, d.h. eine Laufzeit von 1-2 Monaten kann, wenn alles zeitideal klappt, so erreicht werden, beim Auslandsversand dauert das auch schon einmal Jahre, insbesondere wenn das Gegenüber nur eingehende QSL-Karten beanwortet ("TNX QSL"). Das ganze System erinnert an eine weltweite "Hauspost" oder gar an eine Art von Privatpostnetzwerk, zumal man in einigen Ländern für diese Transportdienstleistung eigens "Briefmarken" [1] erwerben muss/musste, die dann auf den QSL-Karten verklebt werden/wurden, oft sogar entsprechend entwertet. In Deutschland ist der QSL-Kartenaustausch aber bereits pauschal mit dem jährlichen Mitgliedsbeitrag abgegolten. Ich habe so etliche 10.000 QSL-Karten erhalten.

Gesammelt werden in aller Regel nur eigene QSL-Karten, als "Nachweis" eines Funkkontaktes (oder Hörberichts). Normale "fremde" Karten haben üblicherweise für andere (Funkamateure) keinen Wert, es sei denn, da steckt etwas wirklich historisch-wichtiges o.ä. dahinter bzw. die Karte selbst ist "postalisch" gelaufen.

73, Thomas

[1] http://www.uskafr.ch/articles/hb9rs/hb9rs_qslstamps_german.pdf
 
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